TUI hatte durchaus große Hoffnungen auf ein starkes Geschäft in den hierzulande kälteren Monaten des Jahres gesetzt. Wichtige Fernziele wie die USA oder auch Thailand öffneten vor Kurzem ihre Pforte. Doch nun steht dem Reiseveranstalter ein harter Corona-Winter bevor. Die Aktie rauscht wegen einer neuen gefährlichen Corona-Variante in die Tiefe.
Deutschland wird Südafrika wegen der neu auftretenden Coronavirus-Variante B.1.1.529 zum Virusvariantengebiet erklären. Die Regelung trete in der Nacht zum Samstag in Kraft, Fluggesellschaften dürften dann nur noch deutsche Staatsbürger nach Deutschland befördern, teilte der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Freitagmorgen mit. Gegebenenfalls seien auch Nachbarländer Südafrikas betroffen.
Wegen der Ausbreitung der neuen möglicherweise gefährlicheren Variante B.1.1.529 des Coronavirus will auch die EU-Kommission Reisen aus dem südlichen Afrika in die EU auf ein absolutes Minimum beschränken.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO untersucht bereits, ob B.1.1.529 als besorgniserregend eingestuft werden muss.
Zuvor hatte das Robert Koch-Institut einen neuen Höchststand für Deutschland mitgeteilt. Die Gesundheitsämter meldeten laut RKI-Angaben von Freitagmorgen 76.414 Fälle in 24 Stunden. Vor genau einer Woche waren es 52.970 erfasste Neuinfektionen gewesen. Die Sieben-Tage Inzidenz gab das RKI mit 438,2 an - ebenfalls ein Höchstwert.
Das Problem: Auch wenn Reisen in viele Länder (aktuell) noch möglich sind, dürfte bei vielen Kunden nun die Angst vor Erkrankung zunehmend mitschwingen und etwaige Urlaubspläne zunichte machen. Schon die Buchungszahlen für den Oktober haben gezeigt, dass sich der Reisemarkt nicht so rasch erholen würde. Und aufgrund der extremen Corona-Lage machen offenbar viele Kunden bereits einen Rückzieher. Laut Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbands, verzeichne die Branche wieder verstärkt Stornierung und erlebe eine Zurückhaltung beim Thema „Buchen“.
Die TUI-Aktie verliert am Freitag rund 13 Prozent und notiert bei 2,30 Euro. Damit wurde die charttechnisch wichtige Marke bei 2.43 Euro unterschritten und es drohen weitere Abgaben bis in den Bereich von 2,20 Euro.
Angesichts der neu aufgetretenen Corona-Variante sind das alles andere als gute Aussichten für den Tourismus. Der TUI-Aktie drohen auch mit Blick auf das Chartbild weitere Abgaben. Anleger machen unbedingt einen Bogen um den Titel.
(Mit Material von dpa-AFX)