Die TUI-Aktie hat nach einer Seitwärtsphase offenbar den Rückwärtsgang eingelegt. Nachdem das Papier am Dienstag auf Schlusskurs-Basis unter die 50-Tage-Linie (4,83 Euro) gefallen ist, folgen heute die charttechnisch erwarteten Anschlussverkäufe. Auch aktuelle Aussagen von TUI-Finanz-Vorstand Sebastian Ebel können nicht stützen.
So verbreitet der seit Anfang des Jahres amtierende Finanz-Boss des Reiseveranstalters durchaus Optimismus. „Es ist beeindruckend wie schnell das Geschäft wieder anläuft. In der Branche sprechen wir vom Ketchup-Flaschen-Effekt: Erst kommt gar nichts, dann schlägt man auf den Flaschenboden und plötzlich kommt ganz viel auf einmal", so Ebel gegenüber Bild.de. Auffällig sei, dass die Kunden eher hochwertig buchen und länger als normalerweise. Jeder zweite Urlauber bucht mittlerweile Mallorca.
Das Problem: Dem Aktienkurs, der bereits viel an Vorschusslorbeeren und Reise-Fantasie eingepreist hat, helfen derzeit solche allgemeinen Aussagen nicht (mehr). Im Gegenteil: Nach dem gestrigen Bruch der 50-Tage-Linie ist das Papier nun auch unter den Unterstützungsbereich bei 4,60 Euro gerutscht.
Die Aussagen des Finanzvorstandes sind schön und gut, aber eben auch wenig konkret. Die Reisesehnsucht, der Nachholbedarf der Menschen und die gestiegenen Buchungszahlen sind bereits im Kurs eskomptiert. Konkrete Zahlen (Q3) werden erst am 12. August wieder kommuniziert.
Fazit: Da sich gerade auch das Chartbild eintrübt, drängt sich ein Neueinstieg nicht auf. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp-Kurs bei 3,60 Euro.