Die TUI-Aktie gerät am Mittwoch massiv unter Druck und rutscht unter die psychologisch wichtige 7-Euro-Marke sowie einen wichtigen gleitenden Durchschnitt. Der Hauptgrund für den signifikanten Kursverfall dürfte in den verstärkten Aktivitäten der Leerverkäufer liegen.
LMR Partners LLP hat laut Bundesanzeiger seine Short-Position zuletzt auf 0,53 Prozent der ausgegebenen Aktien (2,69 Millionen Stück) erhöht, während D. E. Shaw & Co. den Anteil um 9,5 Prozent auf 1,27 Prozent (6,44 Millionen Aktien) ausgebaut hat. Immerhin hat Marshall Wace LLP seine Short-Position um 24 Prozent reduziert, hält aber weiterhin 0,57 Prozent der ausstehenden Aktien. Insgesamt befinden sich laut shortsell.eu nun 10,72 Prozent der geliehenen Aktien in den Händen von Leerverkäufern – damit gehört TUI zu den meistgeshorteten Werten in Deutschland.
Zusätzlich haben unerfreuliche fundamentale Nachrichten die Aktie auf Talfahrt geschickt. Anleger reagierten skeptisch auf Berichte über eine Verlangsamung der Sommerbuchungen, die die eigentlich robusten Q1-Zahlen in den Schatten gestellt haben (DER AKTIONÄR berichtete). Die Unsicherheit über die weitere Geschäftsentwicklung wächst, und in Kombination mit dem hohen Short-Interesse verstärkt sich der Abwärtsdruck.
Aus technischer Sicht stellt der Bruch der 7-Euro-Marke und insbesondere des GD200 (aktuell: 7,01 Euro) ein klares Verkaufssignal dar. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit weiterer Rücksetzer in Richtung 6,50 Euro – bei anhaltendem Verkaufsdruck könnte sogar die 6,30-Euro-Marke ins Visier geraten. Eine nachhaltige Trendwende würde hingegen erst mit einer schnellen Rückkehr über 7,50 Euro gelingen, während ein Sprung über 8,00 Euro das Chartbild deutlich aufhellen könnte.
Die Lage bei TUI bleibt angespannt. Am Mittwoch fiel die Aktie unter den vom AKTIONÄR gesetzten Stopp von 6,90 Euro, der Tourismus-Titel wurde verkauft. Die nächsten Tage dürften entscheidend sein – bleibt der Druck hoch, könnten Shortseller ihre Positionen weiter ausbauen und die Aktie damit weiter nach unten rauschen lassen. Kurzum: Anleger machen vorerst Bogen um das Papier.