Gute Nachrichten für TUI und den Tourismus: Wegen sinkender Corona-Infektionszahlen streicht die Bundesregierung am Sonntag ganz Spanien und damit auch die beliebte Ferieninsel Mallorca von der Liste der Hochrisikogebiete. Damit entfallen alle Quarantänevorschriften für aus Spanien zurückkehrende Urlauber. TUI selbst erwartet einen positiven Effekt.
Konkret rechnet TUI nach der Streichung Spaniens von der Liste der Corona-Hochrisikogebiete mit einer verstärkten Reisenachfrage von Familien. "Das gibt jetzt vor allem noch mal einen Push für die Familien, die ihre Kinder nicht mehr in Quarantäne geben müssen", sagte Sprecher Aage Dünhaupt am Freitag. Auch für die Herbstferien gebe es damit jetzt mehr Planungssicherheit, etwa für beliebte Reiseziele wie Mallorca.
Für TUI ist diese Nachricht eminent wichtig. Vor Corona hat Spanien insgesamt (Festland, Balearen, Kanaren) rund 30 Prozent des Gesamtumsatzes ausgemacht.
Hintergrund: Am 11. Juli war Spanien wegen stark steigender Infektionszahlen mitten in der Ferienzeit als Risikogebiet eingestuft worden, Ende Juli als Hochrisikogebiet. Seitdem müssen Rückkehrer, die nicht vollständig geimpft oder genesen sind, für zehn Tage in Quarantäne, von der sie sich erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test befreien können. Das traf vor allem die Tourismuswirtschaft auf Mallorca.
Bereits vergangenen Sonntag wurden die Kanarischen Inseln sowie Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava von der Liste der Hochrisikogebiete gestrichen. Jetzt verschwindet das ganze Land von der RKI-Liste.
Die TUI-Aktie verliert am Freitag "dennoch" mehr als zwei Prozent und notiert bei 3,66 Euro.
Klar, die Herabstufung Spaniens ist positiv für TUI. Doch die übergeordnete Gemengelage (Delta-Variante, steigende Inzidenzen, höhere Todeszahlen) dämpft derzeit wohl die Buchungslust der Menschen. Kurzum: TUI ist derzeit weder fundamental noch charttechnisch ein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)