Die TUI-Aktie hat sich nach den jüngsten Kursverlusten zuletzt stabil gezeigt. Auch im heutigen Handel ist kein Abgabedruck zu beobachten – trotz hierzulande weiter steigender Corona-Zahlen. Die Hoffnungen des Reiseveranstalters ruhen vor allem auf 2022. Eine aktuelle Umfrage zum Thema „Reiselust“ zeigt jedoch, dass der Weg zur (früheren) Normalität noch weit ist.
Wie der Reisevor9-Newsletter mit Bezug auf eine Befragung des Technikdienstleisters Amadeus berichtet, planen 81 Prozent der Deutschen im kommenden Jahr eine Reise – 43 Prozent davon eine Flugreise. Insgesamt nahmen rund 9.000 Verbraucher aus verschiedenen Teilen der Welt an der Umfrage teil. Der durchaus vorhandenen Urlaubs-Sehnsucht stehen allerdings konkrete wie gedankliche Hürden im Wege.
Internationale Reise-Regeln irritieren
So haben mehr als ein Drittel (aller Befragten) angegeben, dass die internationalen Reise-Regelungen verwirrend seien. Dies führe dazu, dass auf Urlaub verzichtet wird. Die Deutschen haben in etwa (rund 40 Prozent) gleich viel Angst vor einer Quarantäne und kurzfristigen Änderungen der Reisebeschränkungen, woraus Last-Minute-Stornierungen und mögliche Nicht-Erstattungen des Reisepreises resultieren könnten.
Reisesicherungsfonds geht an den Start
Letzteres dürfte zumindest in der Realität keine Rolle mehr spielen. So startet zum 1. November der neue Reisesicherungsfonds, über den alle Kundengelder abgesichert sind. Größere Reiseveranstalter müssen dann einen am Umsatz orientierten Betrag in den Fonds einzahlen. Bis Oktober 2027 soll der Fonds auf 750 Millionen Euro angewachsen sein. Aus diesem Topf sollen dann die Kundengelder im Fall einer Veranstalterinsolvenz erstattet werden. In der Start-Phase wird der Staat für eventuell fehlende Summen einspringen.
Die TUI-Aktie zeigt sich davon am Mittwoch unbeeindruckt und pendelt um ihren Vortagesschluss bei 2,84 Euro.
Die Lage für den (weltweiten) Tourismus und damit für TUI bleibt mit Blick auf 2022 unklar. Die große ersehnte Wende im kommenden Jahr ist also keinesfalls ausgemachte Sache. Rein charttechnisch würde sich das Bild etwas aufhellen, wenn der Kurs den GD50 (aktuell: 2,88 Euro) herausnimmt. Kurzum: Anleger lassen weiterhin besser die Finger von dem Tourismus-Titel.