Unmittelbar vor dem Staatsbesuch in Großbritannien hat US-Präsident Donald Trump wieder einmal eine Twitter-Tirade abgefeuert. Sein neuestes Opfer ist der US-Telekommunikationskonzern AT&T. Ursache für die Kritik ist einmal mehr die Tochter CNN, die nach Trumps Geschmack erneut zu kritisch berichtet hat.
„Das einzige Problem ist, dass CNN die erste Quelle für Nachrichten aus den USA ist“, schrieb Trump auf Twitter. „Alles negativ und so viele Fake News, sehr schlecht für den Ruf der USA. Warum tut der Eigentümer AT&T nichts dagegen?“
Just arrived in the United Kingdom. The only problem is that @CNN is the primary source of news available from the U.S. After watching it for a short while, I turned it off. All negative & so much Fake News, very bad for U.S. Big ratings drop. Why doesn’t owner @ATT do something?
Doch damit nicht genug, in einem weiteren Tweet rief Trump sogar zum Boykott von AT&T auf. „Ich glaube, dass sie gezwungen wären, große Veränderungen bei CNN vorzunehmen, wenn die Leute AT&T nicht mehr nutzen oder abonnieren. Der Ruf von CNN ist ohnehin am Ende.“
I believe that if people stoped using or subscribing to @ATT, they would be forced to make big changes at @CNN, which is dying in the ratings anyway. It is so unfair with such bad, Fake News! Why wouldn’t they act. When the World watches @CNN, it gets a false picture of USA. Sad!
Fraglich bleibt, ob viele Leute Trumps Aufruf folgen werden. Seine Anhänger haben aus Verärgerung über CNN AT&T wohl ohnehin schon den Rücken gekehrt. Der Rest der USA dürfte erkennen, dass Fake News vor allem von Trump selbst immer wieder gestreut werden.
Profiteur Deutsche Telekom?
Dennoch könnte die Deutsche Telekom indirekt von der Entwicklung profitieren. Sollte AT&T in Ungnade fallen, könnte dies in der Ära Trump so weit führen, dass die Genehmigung der Fusion von T-Mobile US und Sprint genehmigt wird. Mit dem Zusammenschluss wollen die beiden Partner die Platzhirsche AT&T und Verizon angreifen. Sollte Trump dieses Vorhaben unterstützen, steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Zustimmung des Justizministeriums.
T-Aktie halten
Anleger sollten auch nach der Trump-Attacke bei AT&T an der Seitenlinie bleiben. Attraktiver ist die Aktie der Deutschen Telekom. Konservative Anleger bleiben hier an Bord. Defensive Werte sind derzeit ohnehin wieder gefragt.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.