Die Commerzbank hat am Morgen wie erwartet einen Gewinnsprung und die Ausschüttung einer Dividende von 20 Cent pro Aktie verkündet. Bei der anschließenden Bilanzpressekonferenz hat der Vorstand allerdings die Erwartungen etwas gebremst. Der Erholung der Aktie tut das zunächst aber keinen Abbruch – sie gehört zu den Top-Gewinnern im MDAX.
„Die Richtung stimmt. Aber das Umfeld mit Negativzinsen und Preisdruck setzt der Profitabilität von Banken in Deutschland enge Grenzen“, so Vorstandschef Martin Zielke bei der Bilanzvorlage. „Somit sind im deutschen Bankenmarkt international wettbewerbsfähige Renditen derzeit nicht zu erzielen.“
In der Konsequenz hat er das bisherige Ziel, bis 2020 eine Eigenkapitalrendite von sechs Prozent zu erreichen, gestrichen. Das Kostenziel von unter 6,5 Milliarden Euro bis 2020 wurde im Rahmen der Prognose dagegen bestätigt. Bei den Erträgen hat die Commerzbank ein Plus von durchschnittlich drei Prozent in Aussicht gestellt.
Nichts Neues zu Fusionsgerüchten
Die Gerüchte über eine mögliche Fusion mit der Deutschen Bank nannte Vorstandschef Zielke „verständlich“, wollte sich aber nicht weiter dazu äußern. „Das ist etwas, das nicht neu ist. Es macht aber überhaupt keinen Sinn, solche Spekulationen zu kommentieren oder sich daran zu beteiligen.“
Aktie auf Erholungskurs
Die Anleger lassen sich die Laune vom gekappten Renditeziel am Mittwoch nicht verderben. Die CoBa-Aktie steigt im schwierigen Branchenumfeld um bis zu fünf Prozent und gehört damit zu den Top-Gewinnern im MDAX. Für charttechnische und operative Entwarnung ist es nach Einschätzung des AKTIONÄR allerdings noch zu früh, deshalb sollten Anleger weiterhin an der Seitenlinie bleiben.