Bechtle hat gestern auf die jüngsten Kursverluste reagiert und erste Eckdaten für das dritte Quartal vorgelegt. Die belegen, dass der IT-Dienstleister operativ weiter gut unterwegs ist. Die Aktie hat sich stabilisiert. Heute melden sich die Analysten zu Wort. Kommt nun die vom AKTIONÄR erwartete Gegenbewegung?
Ende September feierte Bechtle mit dem nach eigenen Angaben 100. Firmenkauf seiner Unternehmensgeschichte ein eindrucksvolles Jubiläum. Die Aktie markierte im Anschluss ein Rekordhoch. Im Anschluss ging der Kurs aber auf Tauchstation. Analysten bemängelten die mittlerweile recht hohe Bewertung. Seitdem hat die Aktie fast 20 Prozent vom Hoch eingebüßt.
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Gestern legte der IT-Dienstleister erste Eckdaten für das dritte Quartal vor. Der Gewinn vor Steuern (EBT) ist demnach im Jahresvergleich um mehr als ein Fünftel auf über 70 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz kletterte um rund sieben Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Damit beträgt die Marge mehr als fünf Prozent.
Bechtle profitiert von seiner breiten Aufstellung und ist operativ weiter auf Kurs. Die Schwaben gelten als einer der Profiteure der Coronakrise, da Firmen und Behörden ihre IT-Systeme verstärkt für den Einsatz im Homeoffice umrüsten.
Analysten zeigten sich mit den Zahlen in einer ersten Reaktion zufrieden. Die Baader Bank hat die Einstufung für Bechtle nach vorläufigen Zahlen auf "Add" mit einem Kursziel von 169 Euro belassen. Die Eckdaten des Softwareanbieters seien mehr als solide ausgefallen, so Analyst Knut Woller. Die Profitabilität habe seine Prognose und die Konsensschätzung übertroffen.
Warburg Research hat die Einstufung auf "Buy" mit einem Kursziel von 175 Euro belassen. Der IT-Dienstleister habe die Markterwartungen beim Vorsteuergewinn deutlich übertroffen, so Analyst Andreas Wolf. Die starken Ergebnisse reflektierten eine anhaltende Marktkonsolidierung, die es Akteuren wie Bechtle ermögliche, Marktanteile zu gewinnen.
Mit dem scharfen Rücksetzer im Vorfeld der Zahlen hatte die Aktie einiges an der zuvor von einigen Experten bemängelten „Überbewertung“ abgebaut. Nach den guten Q3-Eckdaten bietet sich nun die Chance auf eine Gegenbewegung, die den Kurs kurzfristig wieder in Richtung 160/165 Euro führen sollte.
(Mit Material von dpa-AFX)
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