Katar beteiligt den französischen Energiekonzern TotalEnergies an einem weiteren Bereich eines Flüssiggas-Projekts, mit dem das arabische Land seine Exportfähigkeit an Flüssiggas (LNG) erheblich steigern will. Nach der im Juni verkündeten Beteiligung am North Field East (NFE) geht es nun um das North Field South (NFS).
Der französische Konzern wird damit in dem gesamten nach eigenen Angaben weltgrößten Flüssiggasprojekt der erste internationale Partner von Katar. Die jährliche Förderkapazität dort liegt bei 48 Millionen Tonnen. Mit dem Erschließen von North Field will Katar die Exportmenge an Flüssiggas bis 2028 von 77 auf 126 Millionen Tonnen pro Jahr steigen.
"Wir betrachten Katar als ein langfristig strategisches Land für TotalEnergies und diese neue Kapazitätserweiterung unseres Portfolios ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Wachstumsziele von Totalenergies im Bereich kohlenstoffarmes Flüssiggas", sagte der Generaldirektor von TotalEnergies, Patrick Pouyanné. "Dies wird auch unsere Fähigkeit stärken, gemeinsam mit Katar zur Energiesicherheit in Europa beizutragen." Total steigert seine Flüssiggaskapazität mit dem Projekt um jährlich 3,5 Millionen Tonnen.
Katar ist neben den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) am Sonntag ebenfalls Ziel der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf die arabische Halbinsel. Dabei wird es vor allem um die weitere Zusammenarbeit im Energiebereich gehen, die Deutschland den Weg aus der Abhängigkeit von russischem Gas erleichtern soll.
Fairer Wert: 71,00 Euro
Indes hat das Analysehaus Jefferies das Kursziel für die Totalenergies-Aktie von 60,00 auf 71,00 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Im dritten Quartal dürften die Gewinne der Ölkonzerne erstmals seit sechs Quartalen nicht weiter steigen, so Analyst Giacomo Romeo in einer Branchenstudie. Totalenergies sei derweil gut auf dem Flüssiggas-Markt positioniert. Probleme in Russland und Mosambik dämmten die Wachstumschancen jedoch ein.
Durch die aktuell schwächelnden Ölpreise wird das Marktumfeld für Energieriesen wie TotalEnergies wieder rauer - was sich nun unschwer am Chart ablesen lässt. Grund zu erhöhter Sorge besteht allerdings nicht. Der französische Konzern dürfte auch mit deutlich niedrigeren Öl- und Gaspreisniveaus zurechtkommen und hochprofitabel bleiben. Anleger können an Bord bleiben (Stopp: 41,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX