Durch die positive Entwicklung der Ölpreise konnte die Aktie des Energieriesen TotalEnergies zuletzt wieder etwas Boden gut machen. Geht es nach der Mehrheit der Experten, so notieren die Papiere der Franzosen aber immer noch unter ihrem fairen Wert. So hat etwa die UBS TotalEnergies auf "Buy" mit einem Kursziel von 73 Euro belassen.
Analyst Joshua Stone erklärte in einem am Dienstag vorliegenden Branchenausblick, das zweite Quartal der europäischen Ölkonzerne dürfte durch schwächere Raffineriemargen sowie einen saisonal niedrigeren Beitrag des Handelsgeschäfts geprägt worden sein. Seine aktualisierten Schätzungen für die Nettogewinne lägen im Schnitt unter den Konsensschätzungen, wogegen er beim operativen Barmittelzufluss optimistischer sei. Die britischen Vertreter seien wegen der Aussichten auf steigende Dividenden attraktiv. Stone favorisiert BP, billigt TotalEnergies nach zuletzt schwacher Kursentwicklung aber auch Kurspotenzial zu.
Indes hat die kanadische Bank RBC die Einstufung für TotalEnergies auf "Sector Perform" mit einem Kursziel von 70 Euro belassen. Analyst Biraj Borkhataria ließ in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie zu europäischen Ölwerten die aktuellen Entwicklungen an den Rohstoffmärkten in sein Modell einfließen, genauso wie jüngste Produktionsdaten und angekündigte Übernahmevorhaben. Rückflüsse an die Aktionäre rückten derzeit bei Anlegern stärker in den Mittelpunkt. Für den Rest des Jahres erwartet er in der Branche weitere Dividendenerhöhungen und stabile Aktienrückkäufe.
Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs stuft die Anteile von TotalEnergies lediglich mit "Neutral" ein (Kursziel: 68 Euro). Die Aktienkurse der großen Ölkonzerne hinkten im bisherigen Jahresverlauf dem Preisanstieg der Ölsorte Brent trotz der guten Kapitaldisziplin weit hinterher, betonte Analyst Michele della Vigna in seiner jüngsten Branchenstudie. Diese und die starke Barmittelschöpfung in Kombination mit guten Bilanzen beinhalteten für 2024 ein erhebliches Ausschüttungspotenzial für die Aktionäre. Der deutliche Bewertungsrückstand europäischer auf die US-Branchenvertreter bestehe fort, beginne aber zu schrumpfen.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung für die Anteilscheine von TotalEnergies fest: Die mit einem KGV von 7 immer noch sehr günstig bewertete Dividendenperle bleibt ein klarer Kauf. Der Stoppkurs kann unverändert bei 49,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX