Die in den vergangenen Wochen und Monaten schwach gelaufene Aktie von TotalEnergies konnte sich in der vergangenen Handelswoche wieder etwas erholen. Unterstützung gab es dabei vom Ölmarkt. So kletterten die Preise für Brent- und WTI-Öl und sorgten bei den meisten Aktien von Energiekonzernen zumindest für etwas Auftrieb.
"Der Ölpreisanstieg in dieser Woche dürfte von der jüngsten Eskalation im Ukraine-Krieg ausgelöst worden sein, der inzwischen seit mehr als 1.000 Tagen andauert", kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. An den vergangenen Tagen hat sich der Krieg weiter verschärft. "Damit wächst die Sorge, dass Energielieferungen aus Russland unterbrochen werden könnten, falls die Ukraine Raffinerien oder Exporthäfen in Russland ins Visier nimmt, was in der Vergangenheit bereits passiert ist", sagte Fritsch.
Trotz des Anstiegs in der abgelaufenen Woche bleiben die Ölpreise in ihren jüngsten Handelsspannen. Der Brent-Preis etwa pendelt seit Mitte Oktober zwischen gut 70 und etwa 76 Dollar. Im Sommer waren es noch mehr als 80 Dollar gewesen. Seither hat aber die Hoffnung auf eine rasche Belebung der Wirtschaft Chinas - einem der größten Ölnachfrager - mehrere Dämpfer erhalten. Zudem dürften die USA ihr Ölangebot unter dem designierten Präsidenten Donald Trump eher ausweiten.
Fritsch erwartet, dass sich die Ölpreise zunächst in ihrer Handelsspanne verharren, solange sich die geopolitische Lage nicht weiter anspannt. "Auf der einen Seite verhindern Angebotsrisiken einen stärkeren Rückgang des Ölpreises, auf der anderen Seite bremsen Sorgen vor einer schwachen Nachfrage insbesondere in China eine Preiserholung aus".
Indes hat Berenberg das Kursziel für die TotalEnergies-Aktie von 71 auf 69 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Nach dem etwas schwächeren dritten Quartal des Ölkonzerns habe er seine Prognosen reduziert, erklärte Analyst Henry Tarr. Der Experte glaubt aber, dass die Aktienrückkäufe bis 2025 auf dem derzeitigen Niveau beibehalten werden können und damit eine sehr attraktive Aktionärsrendite von 12 Prozent ermöglichen. Die Aktie bleibt einer seiner "Top Picks" im Sektor.
DER AKTIONÄR hält die Total-Energies-Aktie ebenfalls für sehr attraktiv bewertet. Denn die Aussichten stimmen, die Bilanz ist solide und die Kostenstruktur sehr gut. Zudem ist die Dividendenperle mit einem KGV von lediglich 8 immer noch sehr günstig bewertet. Wer Anteile des Energieriesen besitzt, sollte den Stoppkurs weiterhin bei 49,00 Euro belassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX