Obwohl sich die meisten Experten einig sind, dass die Anteilscheine des französischen Energieriesen TotalEnergies derzeit klar unterbewertet sind, kommt die Aktie einfach nicht in Fahrt. Dies liegt natürlich in erster Linie daran, dass die Ölpreise sich nach wie vor in einer schwachen Verfassung präsentieren.
So verbilligte sich etwa Brent-Öl in der Vorwoche von knapp 78 auf nur noch 74 Dollar. Bei WTI verlief die Entwicklung ähnlich negativ. Die US-Sorte kostete am Freitag nur noch rund 70 Dollar. Für Gegenwind sorgte unter anderem die Opec, die erneut ihre Nachfrageprognosen gesenkt hatte. Hauptgrund dafür war die anhaltend schwächelnde Konjunktur in China und die damit verbundene niedrigere Ölnachfrage aus dem Reich der Mitte. Zudem gab es zu Beginn der vergangenen Woche Meldungen, wonach Israel keine iranischen Ölanlagen angreifen wolle. Allerdings sind natürlich die Folgen der Tötung des Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar im Gazastreifen durch Israel immer noch vollkommen offen. US-Sicherheitsberater Jake Sullivan äußerte zwar die Hoffnung, durch Sinwars Tötung könnte es zu einem Ende des Krieges zwischen Israel und der Hamas kommen. Doch die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz kündigte bereits "eine neue Phase der Eskalation" an. Und auch das israelische Militär plant offenbar nicht, die Angriffe im Libanon zurückzufahren.
Wegen der schwächelnden Ölpreise hat UBS-Analyst Henri Patricot im Rahmen seiner jüngsten Branchenstudie Gewinnprognosen für alle Öl- und Gasproduzenten etwas reduziert. Er erklärte, dass ihn mehrere Indikatoren dazu veranlassen, von schwachen Ergebnissen für das dritte Quartal auszugehen. Die Anteilscheine von TotalEnergies stuft er indes weiterhin mit "Buy" ein. Sein Kursziel lautet unverändert 67,00 Euro.
Auch DER AKTIONÄR hält die Total-Energies-Aktie für unterbewertet. Denn die Aussichten stimmen, die Bilanz ist solide und die Kostenstruktur sehr gut. Zudem ist die Dividendenperle mit einem KGV von lediglich 8 immer noch sehr günstig bewertet. Wer Anteile des Energieriesen besitzt, sollte den Stoppkurs zur Absicherung weiterhin bei 49,00 Euro belassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.