Tag für Tag scheffelt der Energieriese TotalEnergies satte Gewinne. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass die Franzosen eine prall gefüllt Kasse haben und sich daher auch zahlreiche Zukäufe leisten können. Nun haben sich die Franzosen das malaysische Öl- und Erdgasunternehmen SapuraOMV komplett einverleibt.
Denn das Energieunternehmen erwirbt für 530 Millionen Dollar nun auch noch die restlichen 50 Prozent an der Gesellschaft. Im Januar hatte TotalEnergies bereits den 50-prozentigen Anteil von OMV gekauft. Der Deal soll im Laufe des zweiten Halbjahres abgeschlossen werden. TotalEnergies-CEO Patrick Pouyanne erklärte: "Die Aktiva von SapuraOMV entsprechen voll und ganz unserer Strategie, die Gasproduktion zu steigern, um der wachsenden Nachfrage gerecht zu werden."
Indes haben die Ölpreise am Montag trotz Spannungen im Nahen Osten wieder etwas nachgegeben. So kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni 86,78 US-Dollar. Das waren 51 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um 22 Cent auf 82,92 Dollar.
Trotz der großen Spannungen im Nahen Osten sind die Erdölpreise in der vergangenen Woche gefallen. Ein Militärschlag auf Iran, der Israel zugeschrieben wird, hatte am Freitag nur zeitweise für steigende Ölpreise gesorgt. Seit Jahresbeginn sind die Rohölpreise jedoch um etwa 13 Prozent nach oben geklettert. Ausschlaggebend sind neben den vielen geopolitischen Krisen das knappe Angebot großer Förderländer sowie die tendenzielle Besserung der Konjunktur in Europa und China.
TotalEnergies stärkt durch den Kauf die führende Rolle im Geschäft mit Öl und Gas. Zudem sind die Franzosen aber auch im Solargeschäft und in vielen weiteren Zukunftsmärkten sehr gut aufgestellt. Daher sind die kurz- und langfristigen Aussichten für den Energieriesen nach wie vor sehr gut. Die Bilanz ist sehr solide und die Bewertung mit einem KGV von 8 im historischen und im Branchenvergleich trotz des jüngsten Kursanstiegs immer noch günstig. Darüber hinaus locken die ordentliche Brutto-Dividendenrendite von 4,6 Prozent sowie ein starkes Chartbild. Die TotalEnergies-Aktie bleibt daher weiter ein klarer Kauf (Stopp: 49,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.
Mit Material von dpa-AFX