Mit einem satten Kurssprung führen die Aktien von Drägerwerk am Donnerstag den TecDAX deutlich an. Auch Nemetschek und Qiagen überzeugen mit starken Quartalszahlen. Die entscheidende Frage: Bei welchem Titel lohnt sich der Einstieg?
Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller Drägerwerk hat dank des schwächeren Euros beim Umsatz wieder zugelegt. Um 6,6 Prozent auf 591,8 Millionen Euro stiegen die Erlöse. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 27,7 Millionen Euro. Das waren 60 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die EBIT-Marge legte im Vergleich zum Vorjahr von 5,8 auf 8,0 Prozent ebenfalls deutlich zu. „Sollte der positive Trend bei den Wechselkursen anhalten, und sich neben dem US-Dollar auch auf weitere wichtige Währungen erstrecken, so würde sich die Ausgangssituation für das kommende Jahr verbessern", sagte Unternehmenschef Stefan Dräger. Die Produktionskosten fallen bei Drägerwerk in Euro an, während die Verkaufspreise in den Lokalwährungen abgerechnet werden.
Starke Nachfrage bei Nemetschek
Der Softwarehersteller Nemetschek hat im dritten Quartal vor allem dank einer starken Nachfrage in Deutschland zugelegt. Gut liefen die Geschäfte auch in Asien - insbesondere Japan - sowie Nord- und Lateinamerika. Der Umsatz des Herstellers von Planungssoftware für Architekten zog im dritten Quartal um 11,9 Prozent auf 51,2 Millionen Euro an. Der Gewinn schnellte sogar um ein Viertel auf 7,9 Millionen Euro in die Höhe. „Unsere zu Beginn des Jahres aufgestellte Prognose, einen Umsatz in einer Bandbreite von 207 bis 212 Millionen Euro und eine EBITDA-Marge zwischen 23 und 25 Prozent zu erzielen, bekräftigen wir hiermit", sagte Vorstandssprecher Patrik Heider. Aktuell liege Nemetschek mit beiden Kennzahlen leicht über der Prognose. Zudem werde die Anfang Oktober bekannt gegebene Übernahme des US-Softwareanbieters Bluebeam das Wachstum beschleunigen.
Qiagen bestätigt Prognose
Das Biotech-Unternehmen Qiagen hat im dritten Quartal weiter zugelegt und sieht sich auf Kurs für das Gesamtjahr. Der bereinigte Umsatz legte im Berichtszeitraum um vier Prozent auf 336,8 Millionen Dollar zu. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg um sieben Prozent auf 84,8 Millionen Euro und das bereinigte Konzernergebnis um sechs Prozent auf 66 Millionen Euro. Vor allem die Nachfrage nach Verbrauchsmaterial für Diagnostikgeräte half Qiagen auf die Sprünge, aber auch mit einem Test auf latente Tuberkulose sei man auf dem besten Weg einen Jahresumsatz von über 100 Millionen Dollar zu erzielen, hieß es. Die Markteinführung des Produkts in China im Laufe dieses Jahres schreite voran. Das dritte Quartal und die ersten neun Monate hätten die Erwartungen erfüllt, so Finanzchef Roland Sackers. Im Gesamtjahr soll der Umsatz währungsbereinigt um vier Prozent zulegen und der bereinigte Gewinn je Aktie bei konstanten Wechselkursen um knapp sechs Prozent auf 1,08 Dollar steigen.
Wie reagieren Anleger?
Am Donnerstag überzeugt die Drägerwerk-Aktie mit dem deutlichsten Kurssprung nach den starken Zahlen. Der langfristige Erfolg des Sparprogramms muss sich allerdings erst zeigen. DER AKTIONÄR bevorzugt im Vergleich der drei Titel Nemetschek und Qiagen. Bei Nemetschek dürfte sich die Bluebeam-Übernahme bald positiv bemerkbar machen. Ohnehin überzeugt der Titel mit einem attraktiven Chartbild und bleibt auch für Neueinsteiger interessant. Für Biotech-Anhänger bleibt derweil Qiagen ein solides und stark aufgestelltes Unternehmen. Mit dem Sprung über den Widerstand bei rund 18,70 Euro würde die Aktie auch charttechnisch wieder attraktiv werden.
(Mit Material von dpa-AFX)