Amazon hat mit seinen Zahlen und dem Ausblick einen Kaufalarm an der Börse ausgelöst. Der weltgrößte Online-Händler hat den Umsatz im zweiten Quartal trotz hoher Inflation und Rezessionssorgen deutlich gesteigert. Nach den herben Verlusten in den vergangenen Monaten könnte der Aktie nun Historisches gelingen.
Amazon gewann im nachbörslichen Handel 14 Prozent auf 138,94 Dollar. Bleibt es bei der Performance im regulären Handel, würde das Plus im Juli auf 30 Prozent wachsen. Stand jetzt wäre dies der größte Monatsgewinn der Amazon-Aktie seit 2007.
Zuvor war der Titel drei Monate am Stück gefallen. Im zweiten Quartal verlor der Konzern 35 Prozent an Börsenwert.
Amazon hat im zweiten Quartal den Umsatz im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 121,2 Milliarden Dollar gesteigert. Der Betriebsgewinn sank zwar von 7,7 Milliarden auf 3,3 Milliarden Dollar, übertraf jedoch die Erwartungen der Experten.
Auch wenn der von der Pandemie beflügelte Shopping-Boom im Internet zu Ende ist, erhöhten Amazons Abo-Dienste die Umsätze um zehn Prozent auf 8,7 Milliarden Dollar.
Top in Form bleibt AWS. Die Cloudsparte erlöste 19,7 Milliarden Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten von 19,6 Milliarden. Der operative Gewinn kletterte um 36 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar.
Amazons immer wichtigeres Online-Werbegeschäft erhöhte die Erlöse um 18 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar.
Der Kick für die Aktie war aber der Ausblick: Amazon stellte ein Umsatzwachstum von bis zu 17 Prozent auf 125 Milliarden bis 130 Milliarden Dollar in Aussicht. Analysten hatten im Schnitt mit einer Prognose von 127 Milliarden Dollar gerechnet.
Seit der AKTIONÄR-Empfehlung vom Mai liegt Amazon nun 15 Prozent im Plus. Der positive Ausblick dürfte dem Konzern an der Börse verlorengegangenes Vertrauen zurückbringen. DER AKTIONÄR bleibt bullish.
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Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".