Auf dem deutschen Kurszettel machen am Montag vor allem Ceconomy und Nagarro negativ von sich reden. Der IT-Dienstleister senkte noch am Freitagabend nach Handelsschluss seine Umsatzprognose für 2023. Ceconomy machte zwar mit Media Markt und Saturn im zweiten Quartal mehr Umsatz, weitete aber auch die Verluste aus.
Nagarro rechnet im laufenden Jahr mit einem leichten Umsatzplus auf 940 Millionen Euro, nachdem man sich bislang vorgenommen hatte, dieses Jahr die Milliardenmarke zu knacken. Dass die Aktie deshalb heute stark abverkauft wurde, konnten auch die Zahlen zum ersten Quartal am Montagmorgen nicht verhindern.
Die Bruttomarge des laufenden Jahres soll laut Nagarro bei 28 Prozent bleiben, ebenso bestätigte der Vorstand das Ziel einer operativen Marge basierend auf dem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 15 Prozent.
Das neue Umsatzziel für das Jahr liegt Börsianern zufolge klar unter den Analystenschätzungen. Auch die bestätigte Prognose für die bereinigte operative Ergebnismarge (EBITDA) bleibe hinter den Erwartungen zurück. Nachdem Nagarro siebenmal in Folge den Ausblick angehoben habe, sei dies nun die erste Senkung seit dem Börsengang Ende 2020, ergänzte Jefferies-Analyst Martin Comtesse. Er rät zwar weiter zum Kauf der Aktie, da er es für überfällig hält, dass sie den Bewertungsrückstand auf die Konkurrenz aufholt. Kurzfristig dürfte sie wegen der schwer vorhersagbaren Nachfrage aber unter Druck bleiben.
Die Analysten sehen weiterhin Kursziele von 174 (Warburg) und 200 Euro (Jefferies), doch erscheinen diese zu weit hergeholt. Kurzfristig überwiegen die Risiken, weshalb Anleger an der Seitenlinie bleiben sollten.