Carl Zeiss Meditec hat die erst jüngst konkretisierten Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2022/23 bestätigt. Der sich aus den weiter angespannten Lieferketten ergebende Inflationsdruck bei Material und Personal dürfte den Medizintechnikkonzern auch im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres belasten. Anleger betrachten die Perspektiven daher wieder mit größerer Sorge.
AKTIONÄR-Leser wissen: Carl Zeiss Meditec hatte bereits Mitte April Eckdaten für das abgelaufene Quartal vorgelegt und seinen Ausblick konkretisiert. Für das Gesamtjahr peilt der Medizintechnikkonzern einen Konzernumsatz von ungefähr 2,1 Milliarden Euro an. Der operative Gewinn (EBIT) sollte sich im zweiten Halbjahr gegenüber dem ersten Halbjahr deutlich erholen. Die EBIT-Marge für das Gesamtjahr soll 17 bis 20 Prozent erreichen.
Im zweiten Jahresviertel ging wegen gestiegener Material- und Lohnkosten sowie Problemen in China der auf die Aktionäre entfallene Gewinn im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf 62 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schrumpfte wie bereits bekannt von Januar bis März um knapp ein Fünftel auf 83,6 Millionen Euro. Der Umsatz kletterte hingegen um gut 13 Prozent auf 504,2 Millionen Euro.
Die Sorgen in China wurden in Finanzkreisen zuletzt schon diskutiert. Hier erwirtschafte das Unternehmen immerhin 30 Prozent seiner Gewinne. Ob sich die Perspektive mit Blick auf das zweite Halbjahr tatsächlich bessert, ist offen. Anleger dürften sich zunächst in Zurückhaltung üben. Eine Fortsetzung des laufenden Rücksetzers Richtung 105 Euro ist daher nicht ausgeschlossen. Anleger warten weitere Details zur operativen Entwicklung an der Seitenlinie ab.
(Mit Material von dpa-AFX)