Bei der VW-Nutzfahrzeugholding Traton zeigt sich der gute Start ins Jahr auch beim Auftragseingang. Die Bestellungen kletterten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über die Hälfte. Auch unter dem Strich hat der Konzern mehr verdient. Die Analysten heben den Daumen. Die Aktie startet durch.
"81.700 Aufträge innerhalb eines Quartals sind das beste Ergebnis, das die Traton Group bislang erzielt hat", erklärte Vorstandschef Matthias Gründler. Das große Plus sei auf das starke Lkw-Geschäft zurückzuführen, hieß es. Dagegen sei das Geschäft mit Bussen noch von den Auswirkungen der Corona-Krise belastet gewesen und deutlich geschrumpft, teilte Traton weiter mit.
Unter dem Strich stand im ersten Quartal ein auf die Aktionäre entfallender Überschuss von 129 Millionen Euro nach 96 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Wie bereits bekannt, hatte Tratons Erholung von der Corona-Krise zum Jahresauftakt weiter Fahrt aufgenommen. Während der Umsatz um 15 Prozent auf rund 6,5 Milliarden Euro stieg, verdreifachte sich das bereinigte operative Ergebnis auf 516 Millionen Euro, die bereinigte operative Umsatzrendite lag bei 7,9 Prozent. Der Netto-Mittelzufluss des Industriegeschäfts - sprich ohne Finanzdienstleistungen - betrug 397 Millionen Euro.
Die im April angehobene Prognose bestätigte Traton. So erwartet die VW-Lkw- und Bustochter für das laufende Jahr eine operative Umsatzrendite von 5,0 bis 7,0 Prozent. Der Netto-Mittelzufluss im Industriegeschäft soll bei 500 bis 700 Millionen Euro liegen.
Analysten sind zufrieden mit dem Zahlenwerk: Die Schweizer Großbank UBS hat das Kursziel von 28 auf 29 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die starke Auftragserholung der VW-Nutzfahrzeugholding setze sich im zweiten Quartal fort, so Analyst Xingzhou Lu. Er hob seine Schätzungen für das laufende und das kommende Jahr an
Die britische Investmentbank Barclays ("Overweight") hat das Kursziel von 30 auf 33 Euro angehoben. Nach einem starken ersten Quartal und einem dicken Auftragsbuch geht Analyst Kai Mueller davon aus, dass die Volkswagen-Nutzfahrzeugholding sich in laufenden gut schlagen wird. Zudem verwies er auf das sich aufhellende Lkw-Umfeld und einen nur begrenzten Einfluss durch Halbleiter-Knappheiten. Die Jahresziele dürften gut erreichbar sein. Traton sei gut aufgestellt.
Die Deutsche Bank (“Buy”) sieht die Aktie sogr erst bei 35 Euro (bisher: 30 Euro) fair bewertet. Das neue Management der VW-Nutzfahrzeugholding erhöhe die Schlagzahl, so Analyst Nicolai Kempf. Der Experte verwies unter anderem auf das starke Auftragswachstum bei Scania.
DER AKTIONÄR hat frühzeitig auf die guten Aussichten bei Traton hingewiesen. Die Zahlen passen. Vor allem die vollen Orderbücher überzeugen. Mit dem nachaltigen Sprung über die MArke von 25,50 Euro – Ende April ist die Aktie hier zuletzt abgeprallt – würde ein frisches Kaufsignal generiert. Dann wäre der Weg in Richtung der Analystenziele geebnet.
(Mit Material von dpa-AFX)