Bei Hugo Boss laufen die Geschäfte trotz der Konsumflaute nach wie vor prächtig - besonders gut derzeit in den USA und im Onlinegeschäft. Nach zweistelligen Zuwachsraten bei Umsatz und operativem Ergebnis bestätigte das Unternehmen zudem seine Jahresziele. Die Aktie springt signifikant nach oben und gehört zu den MDAX-Top-Gewinnern.
"Trotz des schwachen Konsumklimas gelingt es uns, zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen", sagte Finanzvorstand Yves Müller am Donnerstag nach der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal.Im Berichtszeitraum nahm der Umsatz um zehn Prozent auf gut eine Milliarde Euro zu. Dabei profitierte Hugo Boss von Zuwächsen in allen Regionen. Die Entwicklung im für Hugo Boss noch vor einigen Jahren schwierigen US-Markt stach besonders heraus, der währungsbereinigt um 20 Prozent zulegte. Der Konzern nannte eine bessere Wahrnehmung der Marken als Grund für die Entwicklung. Im wichtigen Markt China steigerte Hugo Boss die Erlöse um währungsbereinigt 17 Prozent.
Auch die europäische Region EMEA erzielte zweistellige Wachstumsraten. In Deutschland stiegen die Umsätze um acht Prozent. Hugo Boss habe auch im Heimatmarkt Marktanteile gewonnen, sagte Finanzvorstand Müller. Und das, obwohl "der deutsche Kunde immer ein bisschen wetterfühlig" sei, so der Manager mit Blick auf den warmen September, der in der Textilbranche zuletzt für Kaufzurückhaltung bei der neuen Herbst- und Winterware geführt hatte.
Rund lief auch das Onlinegeschäft, welches währungsbereinigt um 25 Prozent zulegte und seinen Wachstumskurs fortsetzte. Der Onlineanteil am Umsatz macht nach neun Monaten Müller zufolge nun fast ein Fünftel der Konzernumsätze aus. Der Großhandel legte ebenfalls im zweistelligen Prozentbereich zu. Das Wachstum im stationären Einzelhandel blieb hingegen dahinter zurück.
Dank anhaltender Effizienzsteigerungen insbesondere im stationären Einzelhandel stieg das operative Ergebnis (Ebit) um 12 Prozent auf 103 Millionen Euro. Damit übertraf das Unternehmen die mittleren Analystenschätzungen leicht. Unter dem Strich verdiente der Modekonzern mit 63 Millionen Euro neun Prozent mehr.
Auch der Ausblick macht Laune: Hugo Boss geht für 2023 weiter von einem Umsatzwachstum von 12 bis 15 Prozent auf 4,1 Milliarden bis 4,2 Milliarden Euro aus, wie das Unternehmen in Metzingen mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll um 20 bis 25 Prozent auf bis zu 420 Millionen Euro zulegen. In diesem Jahr hat der Konzern seinen Ausblick bereits zweimal erhöht.
Hugo Boss hat einmal mehr geliefert. Dazu ist die Aktie nach wie vor noch durchaus moderat bewertet (DER AKTIONÄR berichtete). Anleger bleiben daher weiterhin dabei, zumal auch das Chartbild sich dank des heutigen Kurssprungs (plus sechs Prozent) wieder aufzuhellen beginnt.
(Mit Material von dpa-AFX)
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