Die Legalisierungsbestrebungen für Cannabis laufen sowohl in den USA als auch in Deutschland deutlich schleppender als es die führenden Cannabisproduzenten erwartet haben. Der Big Player der Branche, Tilray hat nun auch sein im Jahr 2021 ausgebendes Ziel, bis 2024 einen Jahresumsatz von vier Milliarden Dollar erzielen zu wollen, gestrichen.
Usprünglich hatte Tilray in dieses Ziel die bundesstaatliche Legalisierung von Cannabis in den USA mit einem Marktpotenziel von 100 Milliarden Dollar woei die Legalisierung des Konfums durch Erwachsene in Deutschland mit einkalkuliert.
SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, "die kontrollierte Abgabe der Droge an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften" einzuführen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte im Herbst die ersten konkreten Ideen zur Umsetzung präsentiert, sogenannte Eckpunkte. Als nächster Schritt soll bis Ende März ein Gesetzentwurf vorgelegt werden. Wegen möglicher rechtlicher Bedenken bei der EU ist aber noch offen, was aus dem Vorhaben wird.
Wie beim Bier sollte es nach den Vorstellungen der Branchenvertreter auch bei Cannabis für den Fall einer Legalisierung ein "Reinheitsgebot" geben. Der Branchenverband Cannabiswirtschaft legte dazu am Donnerstag Vorschläge vor. In einem Papier werden spezielle Qualitätsanforderungen empfohlen, etwa Standards zur Qualitätssicherung in Produktionsbetrieben, Vorgaben für Verpackungen und Lagerung oder Grenzwerte für Verunreinigungen, Schwermetalle oder Pestizide.
Die Vorschläge seien in Zusammenarbeit mit Experten aus Anbau-, Labor- und Lebensmittelkontrolle entstanden, sagte der Vizepräsident des Verbands, Dirk Heitepriem: "Nur mit höchster und kontrollierter Qualität können wir erfolgreich den illegalen Markt zurückdrängen und damit die Ziele der Bundesregierung zum Gesundheits- und Jugendschutz erreichen." Die Vorschläge sollten dazu beitragen, ein "Reinheitsgebot" für Cannabis als Genussmittel zu etablieren, hieß es weiter.
Die Hoffnung der Cannabis-Unternehmen auf rasche Fortschritte bei der weltweiten Legalisierung von Cannabis – insbesondere in den USA und Deutschland – sind in den vergangenen Monaten enttäuscht worden. Dementsprechend im Keller notieren die Aktien der Cannabis-Unternehmen. Kommt allerdings tatsächlich der große Durchbruch, dürfte dies ordentlich neuen Schwung bedeuten. Jedoch spekulieren derzeit nur sehr risikobereite Anleger mit einem langen Atem und einer kleinen Position darauf. Wer dabei nicht auf einen Einzelwert setzen will, liegt beim North America Cannabis Select Index des AKTIONÄR richtig. Neben Innovative Industrial Properties zählen auch Tilray und Canopa Growth zu den Index-Mitgliedern. Nicht mehr im Portfolio ist Aurora Cannabis. Das Unternehmen enttäuschte. Alle wichtigen Details und Investmentmöglichkeiten zum North America Cannabis Select Index finden Sie hier.
(Mit Material von dpa-AFX)
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