An diesem Freitag, den 30. August, überprüft die Deutsche Börse die Indizes der DAX-Familie. Für ThyssenKrupp besteht dabei kaum mehr Hoffnung. Der erstmalige Abstieg aus dem deutschen Leitindex scheint beschlossene Sache. Offen bleibt aber das Rennen um die Nachfolge – die entscheidende Rolle kommt dabei dem Biotech-Konzern Evotec zu.
Auf den ersten Blick kommt das überraschend. Aufgrund des Börsenwerts kommt Evotec selbst nicht als DAX-Kandidat in Frage. Vielmehr entscheidet sich die Thyssen-Nachfolge zwischen MTU Aero Engines und der Deutschen Wohnen. Beim Börsenwert nach Streubesitz hat MTU die Nase derzeit vorn und wäre damit der legitime DAX-Aufsteiger – wenn Evotec nicht dazwischenfunkt.
Denn für die DAX-Aufnahme muss MTU auch beim zweiten Kriterium, dem Börsenumsatz, unter den Top 35 rangieren. Und hier liefert sich der Konzern ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Evotec. Liegt der volumengewichtete durchschnittliche Börsenumsatz vor der Index-Überprüfung von Evotec höher als der von MTU, rutscht der Triebwerkbauer auf Rang 36 – und die Deutsche Wohnen würde wohl in den DAX kommen.
Etwaige Änderungen in den Indizes kündigt die Deutsche Börse am 4. September an. Die Umsetzung erfolgt dann am Montag, den 23. September. Auch in den anderen deutschen Indizes sind nach dem Cancom-Aufstieg in den MDAX weitere Änderungen zu erwarten – so dürfte es unter anderem für die Norma-Group im MDAX oder Aumann im SDAX eng werden.
Wichtig sind die Anpassungen vor allem für ETF’s, die Indizes exakt nachbilden. Diese müssen entsprechend umschichten, so dass die Aufsteiger häufig einen positiven Einfluss auf den Aktienkurs spüren.