Die Stahlaktien sind am Donnerstag deutlich in Bewegung geraten. In einer Branchenstudie hat sich Analyst Eugene King von Goldman Sachs zur Entwicklung in Europa geäußert. Während die Papiere von Salzgitter einen deutlichen Kurssprung verzeichneten, ist es bei ThyssenKrupp zu einem Rücksetzer gekommen.
Laut King dürften die Gewinnmargen der europäischen Stahlunternehmen nachhaltig steigen. Schutzzölle in den USA und Europa kämen den Preisen und der Auslastung zugute. Der neue US-Präsident Donald Trump dürfte die Wirtschaft weiter gegen chinesische Einfuhren abschotten. Eine höhere Nachfrage, die geringeren Kapazitäten in China und eine mögliche Branchenkonsolidierung in Europa sollten den Markt ebenfalls antreiben.
Vor allem Salzgitter billigt King noch viel Potenzial zu. Nachdem die Aktie zuletzt schwächer performt habe als andere Stahlwerte, empfiehlt der Experte den MDAX-Titel nun zum Kauf. Das Kursziel schraubte er von 26,50 auf 45,00 Euro hoch. Weniger optimistisch ist der Analyst für ThyssenKrupp. Seiner Meinung nach werden die Erwartungen an eine Fusion mit Tata überschätzt. Der Analyst hat das Kursziel zwar von 20 auf 22 Euro angehoben. Die Einstufung lautet nun aber „Sell“.
An Bord bleiben
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung für ThyssenKrupp. Eine Abspaltung der Stahlsparte würde zu einer Neubewertung der Aktie führen. Scheitert die Fusion mit Tata, sorgt die Erholung am Stahlmarkt trotzdem für Fantasie. Die schwache Eigenkapitabilanz des Konzern drückt allerdings etwas auf die Stimmung. Anleger bleiben dabei, ein Ausbruch auf ein neues Mehrjahreshoch scheint möglich.
Wer bei Salzgitter investiert ist, sollte die Gewinne ebenfalls laufen lassen. Der Konzern dürfte von der Erholung in der Branche profitieren.