Die Stahlfusion von ThyssenKrupp und Tata Steel bleibt in aller Munde. Während Management und Analysten den Zusammenschluss loben, sind die Arbeitnehmervertreter weiter skeptisch. Bei ThyssenKrupp hagelt es seit Monaten Kritik an den Plänen der Konzernführung, nun wächst auch bei Tata in den Niederlanden der Widerstand.
Der Gesamtbetriebsrat von Tata Steel Nederlands hat die Fusionspläne zuletzt abgelehnt. Auch hier wird der Abbau zahlreicher Stellen befürchtet. Zweifel gibt es zudem an der Zukunftsfähigkeit des Joint Ventures. Vor allem die hohe Schuldenlast, die sich zu Beginn auf 6,5 Milliarden Euro belaufen soll, macht Sorgen.
Das Tata-Management hat nun Stellung zu den Vorwürfen genommen und will auf die Arbeitnehmer zugehen. Europachef Hans Fischer erklärte dass, es konstruktive Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern gegeben habe, um deren Unterstützung man sich bemühe. „Das Joint Venture bietet uns die Möglichkeit, ein noch stärkeres Unternehmen zu gründen, das sowohl wachsen als auch unseren anspruchsvollen Kunden noch mehr qualitativ hochwertige High-Tech-Produkte bieten kann“, so Fischer zur Fusion.
Warten auf Impulse
Trotz der anstehenden Stahlfusion fehlen der Aktie von ThyssenKrupp aktuell die Impulse. Die Anleger warten ab, wie viele Zugeständnisse den Arbeitnehmern gemacht werden, um die Fusion durchzusetzen. Gelingt die Abspaltung, sollte der Weg aber wieder nach oben führen. Mit dem Fokus auf die lukrativeren Technologiesparten steht die Aktie vor einer Neubewertung. Anleger bleiben an Bord.