Die Thyssenkrupp-Aktie konnte sich in der vergangenen Woche von ihrem Rekordtief bei 2,77 Euro deutlich erholen. Während die Unruhe im Konzern anhält, konnten die deutschen Maschinenbauer insgesamt im August wieder mehr Aufträge an Land ziehen als zuvor. Doch es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Die von einer Auftragsflaute gebeutelte Branche verzeichnete im August einen Anstieg der Bestellungen um insgesamt sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Mittwoch mitteilte. Während die Inlandsaufträge um sieben Prozent zurückgingen, stiegen die Bestellungen aus dem Ausland um 13 Prozent.
Allerdings waren hierfür vor allem Sonderfaktoren ausschlaggebend. „Der Vorjahreswert der Bestellungen war extrem schwach, daher war die Basis entsprechend niedrig“, erklärte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Zudem hätten Aufträge für Großanlagen aus Nicht-Euro-Ländern die Zahlen positiv beeinflusst. „Insgesamt hat der Auftragseingang trotz dieses Ausreißers seine Talsohle noch nicht erreicht“, so Wortmann weiter.
Auf den Kurs der Thyssenkrupp-Aktie hat sich die Ankündigung derweil nicht ausgewirkt. Sie notiert derzeit mit etwas mehr als einem Prozent im Plus.
Auch wenn die Meldung zunächst positiv klingt, ist bei genauerer Betrachtung Skepsis angebracht. Die Erholung der Maschinenbauaufträge ist eher als kurzfristige Verbesserung zu werten und gleicht nur einem Tropfen auf den heißen Stein. Ähnliches gilt für die jüngste Aufwärtsbewegung der Thyssenkrupp-Aktie. Anleger bleiben daher vorsichtig und beobachten das Geschehen von der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.