Die Fronten bleiben verhärtet. Nach wie vor ist keine Einigung bei der Fusion von ThyssenKrupp und Tata Steel in Sicht. Nachdem es zuletzt so schien, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer aufeinander zubewegen würden, driften beide Seiten nun wieder auseinander. Die IG Metall boykottiert den Stahlgipfel in Nordrhein-Westfalen, der deswegen sogar abgesagt wurde.
Die Gewerkschafter gaben als Grund für die Absage an, dass die Landesregierung angesichts der geplanten Stellenstreichungen mangelndes Engagement gezeigt habe. Siemens, GE oder ThyssenKrupp seien gerade in NRW Beispiele für den Ausverkauf der industriellen Wertschöpfung. „Vor dem Hintergrund, dass diese Prozesse tausende Arbeitsplätze gefährden, bin ich vom Verhalten der Landesregierung (…) mehr als enttäuscht“, beklagt NRW-IG-Metall-Chef Knut Giesler.
Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart von der FDP hat das Treffen daraufhin abgesagt. Ohne die Teilnahme der Gewerkschaft mache der Stahlgipfel keinen Sinn. Eigentlich sollten dort Wege aus der Krise gesucht werden. Auch das Thema ThyssenKrupp wäre voraussichtlich auf den Tisch gekommen. Die IG Metall fordert nach wie vor eine Beschäftigungsgarantie für zehn Jahre. Bis zum 22. Dezember soll ein Tarifvertrag stehen, über den die Arbeitnehmer im Januar abstimmen sollen.
Einigung wichtig
Die Gewerkschaften bleiben stur. Eine Einigung lässt nach wie vor auf sich warten. ThyssenKrupp muss nun zeigen, dass es gelingt, eine sinnvolle Lösung für die zyklische Stahlsparte zu finden. Ansonsten können auch die Technologiesparten nicht für die Zukunft gewappnet werden. Es droht dann eine Zerschlagung des Konzerns. Gelingt die Abspaltung allerdings, sind bei einer Neubewertung der Aktie deutlich höhere Kurse möglich. Anleger bleiben an Bord und beachten den Stopp bei 20,80 Euro.