Die Verhandlungen zwischen ThyssenKrupp und Tata dauern an. Seit rund einem Jahr sprechen beide Konzerne über eine Fusion der europäischen Stahlaktivitäten. Ein Schritt in die richtige Richtung ist nun gelungen. Der indische Wettbewerber hat gute Quartalszahlen präsentiert.
Die europäische Stahlsparte hat im dritten Quartal einen positiven Beitrag zum operativen Gewinn von Tata Steel geleistet. Im Vorjahr hatte der für ThyssenKrupp wichtige Bereich noch einen Verlust von 90 Millionen Pfund zu verkraften. Nun lag das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) bei 74 Millionen Pfund. Der Umsatz ging um 6,2 Prozent auf 1,5 Milliarden Pfund zurück.
Im Vergleich zum Vorquartal haben steigende Rohstoffkosten das Ergebnis allerdings wieder schrumpfen lassen. Entscheidend für die Fusion ist jedoch weiterhin eine annehmbare Lösung bei Pensionsverpflichtungen. 15 Milliarden Pfund beträgt die Pensionslast in Großbritannien, davon sind etwa 1,5 Milliarden Pfund ungedeckt. In diesen Tagen läuft eine Abstimmung unter den Stahlarbeitern, ob Tata die Pensionsaufwendungen auslagern kann.
Fusion im Blickpunkt
Gelingt der Plan Tatas und die Beschäftigten verzichten auf einen Teil ihrer Ansprüche, wäre eine wichtige Voraussetzung für die Fusion mit ThyssenKrupp geschaffen. Eine Konsolidierung in der Branche dürfte der Aktie des DAX-Konzerns neuen Schwung verleihen. Anleger bleiben an Bord.