Im freundlichen Marktumfeld kann sich die Aktie von ThyssenKrupp weiter von ihren jüngsten Tiefs lösen. Derweil treibt der Konzern die Ausgliederung des Stahlgeschäfts aus dem Konglomerat weiter voran. Rückendeckung gibt es dabei auch von Seiten des Aufsichtsrats.
„Der Aufsichtsrat hat am Mittwoch unseren eingeschlagenen Weg bestätigt. Wir können uns jetzt ganz auf die Verselbstständigung konzentrieren“, sagte Merz der Rheinischen Post.
Merz will die kriselnde Stahlsparte des Revierkonzerns aus eigener Kraft wieder wettbewerbsfähig machen. Am Ende könne eine Abspaltung stehen oder eine selbstständige Tochter mit eigener Finanzierung, sagte sie. Eine Fusion mit anderen Stahlherstellern sei für ThyssenKrupp „aktuell kein Thema“. Sie spreche zwar mit dem Chef des zweitgrößten deutschen Stahlherstellers Salzgitter, Heinz Jörg Fuhrmann, über Branchenthemen, „aber nicht über eine Fusion“.
Merz forderte eine aktivere Rolle des Staates beim klimafreundlichen Umbau der Stahlproduktion. „Ich erwarte da von der Politik mehr Koordinierungsleistung.“ Es müsse auch „staatliches Geld fließen, wenn die Branche den Umbau schaffen soll“. Zudem gehe es darum, „grüne Märkte entstehen zu lassen und zu fördern“.
Knapp oberhalb des Stopps bei 9,30 Euro hat die Aktie von ThyssenKrupp nach oben gedreht. Für Entwarnung ist es nach den enttäuschenden Zahlen, die trotz angehobener Prognose zeigten, dass der Mittelabfluss weiter groß ist, aber noch zu früh. Langfristig hat die Aktie allerdings nach wie vor das Potenzial für deutlich höhere Kurse. Dabeibleiben und Stopp beachten.
Mit Material von dpa-AFX