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31.05.2024 Maximilian Völkl

Thyssenkrupp: Scharfer Angriff

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Thyssenkrupp

Die Entwicklung rund um die Stahlsparte sorgt bei Thyssenkrupp weiter für viel Aufregung. Nach wie vor protestieren die Arbeitnehmer scharf gegen den Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky. Doch auch darüber hinaus bleiben viele Fragezeichen, wie es beim Ruhrkonzern mit dem Stahl weitergeht.

„Der Konzernvorstand will sich auf Kosten der Belegschaft und der Öffentlichkeit vom Stahlgeschäft verabschieden und sich aus der Verantwortung stehlen", kritisiert die Gewerkschaft IG Metall in einem Infobrief an die Mitglieder. Dabei geht es der Gewerkschaft vor allem um den sogenannten Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag, den Thyssenkrupp mit seiner Tochtergesellschaft, der Stahlsparte Thyssenkrupp Steel Europe, geschlossen hat. Der stehe durch den Einstieg des Investors Daniel Kretinsky nun vor dem Aus. Dabei entstünden allein durch den Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen in einer Restrukturierung der Stahlsparte Kosten von einer Milliarde Euro, rechnet die Gewerkschaft vor. Zudem müsse die Stahl AG finanziell mit weiteren drei Milliarden Euro ausgestattet werden, um im Wettbewerb und der Transformation hin zu einer grünen Stahlproduktion bestehen zu können.

Thyssenkrupp will derweil den Stahl künftig nicht mehr vollständig finanzieren, wenn dieser in ein Gemeinschaftsunternhmen mit Kretinskys Holding EPCG eingebracht wird. „Für den Fall eines 50/50-Joint Venture wird eine eigenständige Finanzierung mit unterstützenden Beiträgen beider Partner angestrebt“, erklärte der Essener Konzern bereits Mitte der Woche. Die Finanzierung soll in einem Businessplan der beiden künftigen Gesellschafter festgelegt werden. Dessen Details würden in den Gesprächen über den Erwerb weiterer 30 Prozent durch EPCG am Stahlgeschäft geklärt.

Der Thyssenkrupp-Aufsichtsrat hatte in der vergangenen Woche zunächst einer 20-prozentigen Beteiligung der EPCG-Holding im Stahlgeschäft zugestimmt. Diese Beteiligung werde noch keine Auswirkungen auf die Finanzlage der Stahlsparte haben, hieß es weiter.

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Die Kritik an Thyssenkrupp bleibt groß. Traditionell sind die Arbeitnehmervertreter beim Konzern ziemlich mächtig. An der Börse kommt die Aktie so weiter nicht in Fahrt. Ein Einstieg drängt sich hier nach wie vor nicht auf.

Mit Material von dpa-AFX

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.

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