Der massive Abverkauf an den Börsen trifft die Zykliker am Montag mit voller Wucht. Zu den stärksten Verlierern zählen dabei heute die Stahlwerte. Diese hatten sich zuletzt angesichts der hohen Stahlpreise noch gut gehalten. Inzwischen überwiegt angesichts der Explosion der Energiepreise aber die Angst vor einer mangelnden Profitabilität.
So ist etwa die Gewinnmarge für Elektrostahl massiv zurückgegangen. Bereits am Freitag zeigte der Bloomberg Intelligence EAF Steel Index, dass die Profitabilität hier durch die Entwicklung in der Ukraine um 29 Prozent zurückgegangen ist. 85 Prozent hat der Index in der vergangenen Woche nachgegeben.
Das Problem: Die Stahlpreise haben zwar leicht zugelegt. Wegfallende Exporte aus der Ukraine und der Stopp der Lieferungen etwa von Severstal aus Russland sorgen hier für eine Verknappung des Angebots. Doch der Anstieg bei Gas- und Strompreisen wird dadurch angesichts des immer extremeren Anstiegs nicht kompensiert. Die Stahlherstellung ist sehr energieintensiv, das macht sich bemerkbar.
Die immer neuen Rekorde beim Ölpreis belasten die Gewinne. Nachdem noch vergangene Woche viel auf die Stahlbranche als Profiteur der Entwicklung hingedeutet hat, dreht das Sentiment nun. Es ist derzeit schwer absehbar, wie es mit den Zyklikern weitergeht. Neueinsteiger warten deshalb vorerst ab. Wer nach dem Abverkauf noch investiert ist, sollte mit engen Stopps arbeiten.
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