Im ohnehin schwachen Marktumfeld geraten die Stahlaktien am Mittwoch besonders stark unter Druck. Thyssenkrupp, Salzgitter und Klöckner & Co notieren zwischen acht und 14 Prozent im Minus. Neben den weiter anhaltenden Rezessionssorgen belastet vor allem eine negative Branchenstudie von JPMorgan.
Im Kohlenstoffstahlbereich könnte die Profitabilität in den kommenden Quartalen so niedrig sein wie während der Corona-Pandemie 2020, so Analyst Luke Nelson. Trotz der schwachen Entwicklung seit Juni seien die Stahlaktien aber nach wie vor nicht günstig.
So werde Thyssenkrupp mit einem ungerechtfertigten Aufschlag zur Konkurrenz gehandelt. Er nahm die Bewertung mit einem Kursziel von 4,80 Euro und Votum „Underweight“ wieder auf. Bei Salzgitter rechnet der Experte für 2023 und 2024 weiter mit einer negativen Barmittelentwicklung. Er senkte das Ziel deshalb von 28,70 deutlich auf 19,60 Euro und rät ebenfalls „Underweight“.
Thyssenkrupp und Salzgitter kommen nach den skeptischen Aussagen massiv unter Druck. Auch der in der Studie nicht erwähnte Stahlhändler Klöckner & Co verliert im Sog zweistellig an Boden. Trotz der niedrigen KGVs sollten Anleger wegen der Konjunktursorgen weiter vorsichtig bleiben und eine Bodenbildung am Gesamtmarkt abwarten.