Im schwachen Marktumfeld setzen die deutschen Stahlaktien ihre Berg- und Talfahrt am Freitag fort. Thyssenkrupp, Salzgitter und Klöckner & Co verlieren angesichts der wieder aufflammenden Rezessionssorgen, die viele zyklische Aktien unter Druck setzen, deutlich an Boden. Die Situation bleibt nach wie vor komplex.
Die hohen Erzeugerpreise in Deutschland haben gezeigt, dass der Inflationsdruck nach wie vor nicht nachlässt. Das verschärft die Sorgen vor schnell steigenden Zinsen, was die ohnehin schwächelnde Konjunktur weiter abwürgen könnte. Stahlaktien gelten als besonders zyklisch, die Gewinne der vergangenen Quartale würden in einer Rezession wohl schnell Geschichte sein – und die Aktienkurse weiter unter Druck geraten.
Für negative Impulse sorgt am Freitag zudem Kepler Cheuvreux. Die Analysten haben das Kursziel für Thyssenkrupp von 10,00 auf 7,50 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Hold“ belassen. Auch wenn das neue Ziel nach wie vor rund 25 Prozent über dem aktuellen Niveau liegt, kommt die Reduzierung an der Börse nicht gut an.
Die Volatilität bei den zyklischen Stahlaktien dürfte auch künftig hoch bleiben. Doch die Bewertungen sind günstig. Wer darauf setzt, dass den Notenbanken eine weiche Landung der Konjunktur gelingt, der kann eine spekulative Position eingehen.