Im freundlichen Marktumfeld können am Donnerstag auch die Stahlaktien wieder zulegen. Nachdem Thyssenkrupp, Salzgitter und Co angesichts der Inflations- und Rezessionssorgen zuletzt stärker unter Druck geraten waren, sorgen nun starke Zahlen des Branchenriesen ArcelorMittal für neue Schwung. Mit Stahl lässt sich noch gutes Geld verdienen.
ArcelorMittal hat auch im zweiten Quartal von hohen Verkaufspreisen profitiert. Ein Rückgang des Stahlabsatzes konnte dadurch kompensiert werden. Konzernchef Aditya Mittal sieht allerdings weitere Nachfragerisiken. Der Krieg in der Ukraine beeinflusse das Wachstum der Weltwirtschaft und erhöhe den Inflationsdruck, was zu einer Schwächung der Nachfrage führe.
Der Umsatz von ArcelorMittal stieg im zweiten Quartal zum Vorjahr um 14,5 Prozent auf 22,1 Milliarden Dollar. Als EBITDA blieben davon knapp 5,2 Milliarden Dollar übrig, gut zwei Prozent mehr als vor einem Jahr. Unter dem Strich ging der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn indes leicht zurück auf 3,9 Milliarden Dollar, was auch an höheren Steuerzahlungen lag.
Das Unternehmen kündigte einen weiteren Aktienrückkauf an. 60 Millionen Papiere sollen demnach erworben werden, was aktuell rund 1,4 Milliarden Dollar entspreche. Zudem will sich der Konzern mit dem Kauf des brasilianischen Stahlplattenherstellers CSP verstärken. Die Übernahme, die CSP mit 2,2 Milliarden Dollar bewerte, solle noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Die Zahlen zeigen, dass auch die deutschen Stahlkonzerne im zweiten Quartal noch gutes Geld verdient haben dürften. Niedrige Bewertungen mit KGVs von 2 oder 3 sprechen für Thyssenkrupp und Salzgitter. Allerdings könnte sich die Situation in einer Rezession schnell ändern. Nur sehr spekulative Anleger gehen aktuell bei den Stahlwerten Trades ein.
Mit Material von dpa-AFX