Thyssenkrupp: Rote Zahlen – doch es gibt einen Lichtblick

Thyssenkrupp: Rote Zahlen –  doch es gibt einen Lichtblick
Foto: Jana Rodenbusch/Reuters
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Sarina Rosenbusch 13.02.2025 Sarina Rosenbusch

Thyssenkrupp hat am Donnerstag seine Zahlen für das erste Quartal präsentiert. Der Stahlkonzern steckt weiter in den roten Zahlen und verfehlte die Umsatzerwartungen der Analysten. Der einzige Lichtblick war das Marinegeschäft, das deutlich zulegen konnte. 

Thyssenkrupp hat im ersten Quartal von einem Milliardenauftrag der Marine-Tochter profitiert. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte auf 191 Millionen Euro zu, verglichen mit 84 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Neben der positiven Entwicklung im Marinegeschäft trugen auch bessere Ergebnisse im Stahlsegment zur Steigerung bei. Unter dem Strich schrieb Thyssenkrupp mit einem Verlust von 51 Millionen Euro erneut rote Zahlen – jedoch eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Minus von 314 Millionen Euro ein Jahr zuvor. 

Der Konzern verzeichnete jedoch einen Umsatzrückgang um vier Prozent auf 7,8 Milliarden Euro, was unter den Markterwartungen von 8,2 Milliarden Euro lag. Die schwache Nachfrage in den Bereichen Stahl, Automotive und Handel sowie niedrigere Stahlpreise belasteten die Erlöse. Dennoch profitierte Thyssenkrupp von seinem laufenden Umstrukturierungsprogramm und gesunkenen Rohstoff- sowie Energiekosten.

Das sind die Aussichten

Für das Geschäftsjahr 2024/25 hat Thyssenkrupp seine Umsatzprognose aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage gesenkt. Der Konzern rechnet nun mit einer Entwicklung zwischen minus drei und null Prozent, anstelle der zuvor erwarteten Spanne von null bis plus drei Prozent. Die Ergebnisprognose für das bereinigte EBIT von 600 Millionen bis eine Milliarde Euro bestätigte der Konzern. Dank der Anzahlungen im Marinegeschäft erwartet das Unternehmen nun einen Free Cashflow vor Fusionen und Zukäufen von bis zu 300 Millionen Euro – eine erhebliche Verbesserung gegenüber der vorherigen Prognose eines Abflusses zwischen 200 und 400 Millionen Euro. Analysten hatten zuletzt mit einem Zufluss von rund 100 Millionen Euro gerechnet.

Thyssenkrupp-Konzernchef Miguel López treibt die geplante Ausgliederung der Stahlsparte weiter voran. Man arbeite „mit Hochdruck“ an dem Spin-off, um das Geschäft bestmöglich für die Bearbeitung des hohen Auftragsbestands und die steigende Nachfrage angesichts des veränderten sicherheitspolitischen Umfelds aufzustellen, erklärte López.

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Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Trotz des Lichtblicks in der Marine-Sparte bleibt die Lage bei Thyssenkrupp ernst. Die Q1-Zahlen liefern keinen Grund zum Einstieg. Anleger bleiben an der Seitenlinie. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.

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