Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera hat einen starken Auftakt ins neue Geschäftsjahr 2023/24 hingelegt. Nach der Talfahrt der vergangenen Wochen reagiert die Aktie im frühen Handel mit einem deutlichen Plus. Für Impulse sorgt vor allem der über den Erwartungen liegende Auftragseingang.
Thyssenkrupp Nucera profitierte vor allem vom Hochlauf des Wasserstoffgeschäfts und der Umsetzung eines damit verbundenen Großauftrags in Saudi-Arabien. Der Umsatz kletterte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahr um knapp 35 Prozent auf 208 Millionen Euro. Allerdings belasten die Kosten für den Aufbau des Wasserstoffgeschäfts die Margen. Das EBIT lag deshalb sogar bei minus 0,9 Millionen Euro – nach einem Gewinn von elf Millionen Euro vor einem Jahr. Sowohl der Umsatz als auch das EBIT lagen aber über den Erwartungen. Diese hatten mit 192 Millionen Euro respektive einem Verlust von vier Millionen Euro gerechnet.
Unter dem Strich konnte Thyssenkrupp Nucera trotz des negativen EBIT aber schwarze Zahlen schreiben – hier zahlte sich ein besseres Finanzergebnis durch höhere Zinserträge aus. Ein Nettogewinn von 2,8 Millionen Euro stand zu Buche. Im Vorjahr waren es noch 8,5 Millionen Euro. Wichtig zudem: Der Auftragseingang steig von 161 Millionen auf 176 Millionen Euro und lag damit auch über dem Konsens der Experten.
Derweil hat der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Erwartet werden ein Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich und ein operativer Verlust im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Die Zahlen von Thyssenkrupp Nucera sind gut und liegen über den Erwartungen. An den langfristigen Aussichten bestehen ohnehin kaum Zweifel. Dennoch: Das Chartbild ist weiter angeschlagen, Wasserstofftitel stehen in der Gunst der Anleger nicht gerade weit oben. Anleger müssen bei einem Neueinstieg deshalb nach wie vor nichts überstürzen.