Der lang ersehnte Börsengang der Wasserstoff-Tochter Nucera steht bei Thyssenkrupp unmittelbar bevor. Am morgigen Freitag wird auf dem Parkett in Frankfurt die Glocke für das IPO geläutet. Der finale Angebotspreis wurde am Mittwoch bereits bekannt gegeben, die ersten Kurse im Handel per Erscheinen liegen sogar etwas höher.
Beim Handel per Erscheinen handelt es sich um eine Art Future-Geschäft, bei dem Wertpapiere von Unternehmen gehandelt werden, die erst noch an die Börse gehen. Die Preisfeststellung gilt als Indikator für den Erfolg eines Börsengangs. Am Donnerstagvormittag wird die Nucera-Aktie bei Lang und Schwarz zu 21,00 Euro getaxt und damit etwas höher als der Angebotspreis, der bei 20,00 Euro je Aktie lag.
Eine Bewertung von 20,00 Euro je Aktie entspricht einer Marktkapitalisierung von 2,53 Milliarden Euro für Nucera. Thyssenkrupp bleibt auch künftig mit einer Mehrheit an der Tochter beteiligt, der Partner De Nora ist ebenfalls weiter an Bord. Mit dem saudi-arabischen Staatsfonds PIF, der fast 7,6 Millionen Aktien zeichnete, und dem Energiewende-Fonds von BNP Paribas Asset Management, der 4,3 Millionen Aktien erwarb, sind zudem zwei neue Großaktionäre an Bord. PIF hält künftig 6,0 Prozent der Aktien, bei BNP sind es 3,4 Prozent.
„Wir sind stolz, dass Thyssenkrupp Nucera gemessen am Platzierungsvolumen der größte globale Wasserstoff-Börsengang aller Zeiten ist“, zeigte sich Nucera-CEO Werner Ponikwar zuletzt sehr optimistisch. Er will mit den Nucera-Technologien zur Herstellung von grünem Wasserstoff die Energiewende mitgestalten und entsprechend auch zahlreiche neue Aufträge in dem potenziellen Megamarkt an Land ziehen. Das frische Kapital durch den Börsengang und die größere Flexibilität durch die Eigenständigkeit sollen dabei helfen.
Der Börsengang von Nucera wird mit Spannung erwartet und dürfte auch der Aktie von Thyssenkrupp neue Impulse verleihen. Im schwachen Marktumfeld hat der MDAX-Titel zuletzt wieder an Boden verloren. Dennoch scheint der Ausbruch über 7,50 Euro angesichts der attraktiven Bewertung zeitnah möglich.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.