Im wechselhaften Marktumfeld verliert die Aktie von ThyssenKrupp am Mittwoch erneut an Boden. Mit 4,15 Euro wurde der tiefste Kurs seit Anfang Mai markiert. Die Angst vor den dramatischen Folgen eines neuen weltweiten Lockdowns für den ohnehin schwer angeschlagenen Konzern hält die Anleger weiter in Atem. Derweil warnt die IG Metall vor einem Vernachlässigen der Randgeschäfte.
ThyssenKrupp hat die Geschäfte, für die der Konzern keine Perspektive mehr im Konglomerat sieht, in der Sparte Multi-Tracks gebündelt. Partnerschaften, ein Verkauf oder das Aufgeben der Geschäfte stehen zur Disposition. Die Konzernbeauftragte der IG Metall, Daniela Jansen, warnte in einem Interview mit der WAZ nun aber, dass Multi-Tracks nicht zu einer Bad Bank werden dürften.
„Es kann hier nicht um ein Abwickeln, sondern immer nur um ein Weiterentwickeln gehen“, so Jansen. Nach dem Verkauf der Aufzugssparte bestehe für Notverkäufe kein Anlass. Derweil liefen aber bereits Gespräche mit möglichen Interessenten. Jansen rechnet beim Anlagenbau ab Mitte Oktober mit Angeboten, auch beim Grobblech könnte es in Kürze soweit sein.
ThyssenKrupp kämpft an allen Fronten mit Baustellen. Entscheidungen müssen nun nach und nach her. Im Mittelpunkt bleibt aber vor allem, dass sich für das wichtige Stahlgeschäft eine zufriedenstellende Lösung findet. ThyssenKrupp ist inzwischen keine drei Milliarden Euro mehr wert. Trotz der niedrigen Bewertung überwiegen aber weiter die Risiken.