Nach dem drastischen Abverkauf in Folge der schwachen Zahlen startet die ThyssenKrupp-Aktie am Mittwoch einen Erholungsversuch. Bislang hält die Unterstützung knapp über der 11-Euro-Marke noch. Erste Anhaltspunkte gibt es nun für die Zukunft der Stahlsparte. Die Demonstrationen laufen derweil weiter auf Hochtouren. Nach den Stahlarbeitern sind heute die Mitarbeiter der Aufzugssparte an der Reihe.
ThyssenKrupp will laut einem Reuters-Bericht die Stahlsparte teilweise neu aufstellen. „Dem Aufsichtsrat wurde ein komplexes Strategie- und Planungspapier vorgelegt. Dieses beinhaltet Investitionsplanungen in erheblichem Umfang, aber auch Restrukturierungsmaßnahmen“, sagte demnach der nordrhein-westfälische IG Metall-Chef Knut Giesler am Dienstagabend.
Die Gewerkschaft und der Betriebsrat werden das Konzept nun prüfen und mit dem Konzern diskutieren. „Dabei liegt unser besonderes Augenmerk darauf, wie der angekündigte Umbau des Produktionsnetzwerks sich auf Standort und Beschäftigung auswirkt”, so Giesler. Für die Zeit der Beratungen kam ThyssenKrupp den Stahlkochern entgegen und verlängerte die Ende Dezember auslaufende Vereinbarung mit weitgehendem Kündigungsschutz um mindestens drei und maximal sechs Monate.
Der Umbau erfordert noch viel Arbeit. Diskussionen mit den mächtigen Gewerkschaften gehören dazu, können aber auch Probleme bereiten und wichtige Zeit verlieren, die der Konzern eigentlich nicht mehr hat. So oder so: Wichtig wird zunächst, dass der Preis für die Aufzugssparte stimmt. Mit dem Geld muss sich ThyssenKrupp dann sanieren und beweisen, dass man langfristig erfolgreich arbeiten kann. Mutige setzen auf die Trendwende.