Die Zukunft der Stahlsparte von ThyssenKrupp ist nach wie vor offen. Doch der Konzern muss sich bereits für die Zeit danach rüsten. Die verbleibenden Geschäftsbereiche taugen weitgehend nicht dazu, Aufbruchstimmung zu erzeugen. Eine wichtige Rolle könnte der Megatrend Wasserstoff spielen.
Laut Reuters prüft Konzernchefin Martina Merz bereits, wie das milliardenschwere Zukunftsgeschäft eine größere Bedeutung bei ThyssenKrupp bekommen könne. Die Anlagenbau-Tochter ThyssenKrupp Uhde Chlorine Engineers spielt dabei eine Schlüsselrolle. Uhde gehört zu 66 Prozent ThyssenKrupp, den Rest hält De Nora aus Italien. Bereits heute ist die Tochter in der Lage, Elektrolyse-Anlagen für die Produktion von grünem Wasserstoff zu bauen – läuft das Geschäft richtig an, könnte ein bedeutender Gewinnbringer entstehen.
Zuletzt hatte ThyssenKrupp Uhde, das unter anderem mit Ineos aus Großbritannien und Asahi Kasei aus Japan konkurriert, allerdings in die Sparte Multi Tracks verschoben. Dort werden die zur Disposition gestellten Geschäfte gebündelt. Mehr als eine Milliarde Euro könnte Uhde bereits wert sein. Angesichts der milliardenschweren Investitionspläne in die Wasserstoff-Technik könnte der strategische Wert künftig aber deutlich höher sein.
Wasserstoff ist eines der großen Trendthemen. Kann ThyssenKrupp hier eine bedeutende Rolle spielen, wäre das ein wichtiger Schritt. Doch bis hier Geld fließt, wird noch Zeit vergehen. Kurzfristig steht deshalb weiter die Zukunft der Stahlsparte im Mittelpunkt. Vor den Zahlen am kommenden Donnerstag, 19. November, warten Anleger weiter ab.