Die Hoffnung auf eine Bodenbildung der Stahlpreise hat bei ThyssenKrupp zu Wochenbeginn für einen Kurssprung gesorgt. Doch im Bereich der 12-Euro-Marke hängt die Aktie nun wieder fest. Und es ist längst nicht gesichert, dass sich die Lage in der zyklischen Stahlsparte wirklich schnell zum Guten wendet. Schlechte Nachrichten kommen hier aus China.
Einerseits hat China die Zölle auf bestimmte Stahlröhren aus der EU – wie auch aus den USA – erhöht, teilweise um das Zehnfache. Die Begründung: Importe aus den USA und China hätten die Preise seit 2014 um fast 14 Prozent gedrückt. Anfang 2018 hätte deren Marktanteil mehr als 50 Prozent erreicht.
Andererseits will China die neue Nummer 1 auf dem Weltmarkt schmieden. Mit dem Zusammenschluss von Baowu und Magang soll der Angriff auf den bisherigen Marktführer ArcelorMittal erfolgen. China hatte zuletzt bereits angekündigt, die eigene Stahlbranche konsolidieren zu wollen. Das Problem für ThyssenKrupp und Co: Werden die Konzerne größer, steigt auch ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit – und Billigimporte aus China hatten bereits zuletzt für den Verfall der Stahlpreise gesorgt.
Für Mutige
Das Stahlthema wird ThyssenKrupp noch weiter verfolgen. Anleger sollten die Aktie des Industriekonzerns allerdings nicht zu skeptisch betrachten. Aktuell ist der DAX-Titel lediglich noch mit 7,5 Milliarden Euro bewertet. Trotz aller Risiken erscheint das günstig, vor allem wenn man bedenkt, dass alleine die Aufzugsparte etwa das Doppelte wert sein dürfte. Mutige Anleger können auf eine Erholung nach dem Kurssturz setzen.