Eine aufregende Woche liegt hinter den börsennotierten Stahlwerten. Nachdem eine Gewinnwarnung von Klöckner & Co zunächst für Panik unter den Anleger gesorgt hat, haben sich die Aktien von Klöckner, ThyssenKrupp und Salzgitter allesamt stark entwickelt. Nun haben sich auch die Analysten zur aktuellen Lage geäußert.
Auslöser der Turbulenzen war die Gewinnwarnung des Stahlhändler Klöckner & Co. Der MDAX-Konzern habe seine Ziele für das dritte Quartal stärker zurückgeschraubt als befürchtet, so Analyst Nitesh Agarwal von der Citigroup. Der Experte reduzierte seine Prognose für das operative Ergebnis in diesem Jahr um rund 30 Prozent. Für die Jahre 2016 und 2017 senkte er seine Erwartungen um jeweils rund fünf Prozent. Auf dem aktuellen Niveau sei Klöckner fair bewertet.
Einer der größten Profiteure der Entwicklung in der abgelaufenen Woche war der Branchenriese ThyssenKrupp. Die Aktie des DAX-Konzerns hat seit Montag gut 15 Prozent zugelegt. Wegen der Anpassung an aktuelle Stahlpreisprognosen und Währungsentwicklungen hat die US-Bank JPMorgan nun das Kursziel von 23,40 auf 23,20 Euro gesenkt. Die Einstufung ließ Analyst Roger Bell aber auf „Overweight“. Er hält den deutlichen Abschlag zum fundamentalen Wert für nicht gerechtfertigt.
Nach den deutlichen Verlusten seit August hat sich auch die Salzgitter-Aktie zuletzt wieder sehr gut entwickelt. Innerhalb weniger Tage hat der MDAX-Titel mehrere wichtige Widerstände überwunden. Inzwischen notiert der Kurs sogar oberhalb der 26-Euro-Marke. In einem freundlichen Marktumfeld wäre jetzt der Weg bis 28 Euro frei.
Favorit ThyssenKrupp
Trotz der Erholung bleibt die Lage in der Stahlbranche angespannt. Die sinkenden Preise belasten die Konzerne. Vor allem bei Klöckner sollten Anleger nach wie vor vorsichtig sein. Bei Salzgitter würde durch den Sprung über die 26-Euro-Marke ein frisches Kaufsignal generiert. ThyssenKrupp hat DER AKTIONÄR für riskobereite Trader bereits empfohlen. Investierte Anleger bleiben an Bord und ziehen den engen Stoppkurs auf 16,50 Euro nach.
(Mit Material von dpa-AFX)