Die Stahlsparte und die damit verbundenen Herausforderungen stehen bei Thyssenkrupp nach wie vor im Fokus. Die Aktie notiert angesichts der zahlreichen Baustellen nach dem in der vergangenen Woche erreichten Allzeittief weiter im Bereich der Tiefs. Nun fordert Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck eine klare Linie vom Konzern.
Dabei geht es um geplante Direktreduktionswerk am Standort Duisburg. „Es ist sehr wichtig, dass Thyssenkrupp klar unterstreicht, dass es an dem Projekt festhalten will“, sagte der Grünen-Politiker der Nachrichtenagentur Reuters während eines Besuchs in Nordrhein-Westfalen. „Wenn das nicht geschieht, wird es für den gesamten Standort schwierig.“
In der vergangenen Woche hatte Thyssenkrupp mitgeteilt, dass die Kosten für den Bau der Direktreduktionsanlage, die ein wichtiger Pfeiler bei der Dekarbonisierung des Stahls werden soll, die ursprünglich geplanten Kosten von drei Milliarden Euro übersteigen werden. Zwei Milliarden Euro sollten dabei vom Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen beigesteuert werden. Insider sagten zu Reuters, dass das Projekt nun einen zusätzlichen niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbetrag erfordern könnte.
Offen bleibt auch weiter die Rolle des tschechischen Investors Daniel Křetínský, der sich bereits mit 20 Prozent an der Stahlsparte beteiligt hat und den Anteil möglicherweise auf 50 Prozent ausbauen könnte. Welche Bedingungen er für die Finanzierung stellt und in wie fern er bereit ist, eigenes Geld beizusteuern, bleibt aber offen. Die IG Metall hatte deshalb zuletzt auch gefordert, dass einige Fragen dazu beantwortet werden müssen.
Die Zukunft der Stahlsparte bleibt weiter mit vielen Fragezeichen versehen. An der Börse kommt diese Unsicherheit nach wie vor nicht gut an. Die Aktie kann sich nicht von den Tiefs lösen. Anleger sollten deshalb nach wie vor an der Seitenlinie bleiben.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.