Der aufwendige Konzernumbau bei ThyssenKrupp läuft auf Hochtouren. Kaum eine Sparte steht beim Industriekonzern nicht auf dem Prüfstand. Zuletzt gab es bereits Gerüchte, dass auch das Geschäft mit Tagebauanlagen vor dem Verkauf steht. Nun hat der dänische Konzern FLSmidth Verhandlungen bestätigt.
Die Verhandlungen seien noch nicht verbindlich und könnten noch scheitern, teilte FLSmidth mit. Auch zum Zeitplan sind deshalb noch keine Angaben möglich. Zudem würde eine Einigung noch unter Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen stehen. In der Vergangenheit hatten kartellrechtliche Bedenken bereits einen Zusammenschluss des Bergbaugeschäfts der beiden Konzerne verhindert.
Doch neue Gerüchte über ein Interesse der Dänen kamen bereits im Dezember auf, die zunehmende Dominanz chinesischer Konzerne könnte nun für ein Umdenken bei den Wettbewerbshütern sorgen. Gerade im Anlagenbau ist Größe besonders wichtig, um konkurrenzfähig zu sein und die massiven Investitionen zu stemmen, die auch durch die ambitionierten Klimaziele weltweit erforderlich sind. Unter dem Dach von FLSmidth könnte nun ein europäischer Champion entstehen, der die Vorherrschaft Chinas angreifen soll.
Für ThyssenKrupp dürfte bei einem Verkauf zwar nicht allzu viel hängen bleiben. Doch es ist wichtig, dass sich der Fokus künftig stärker auf die zukunftsträchtigen Sparten konzentriert. DER AKTIONÄR wertet die Gespräche mit FLSmidth deshalb durchaus positiv. An der Börse bleiben die Auswirkungen der Nachricht zunächst aber überschaubar. Die ThyssenKrupp-Aktie bleibt aber äußerst spekulativen Anlegern vorbehalten.