Nach den jüngsten Ereignissen im Stahlbereich und in der Marinesparte ist wieder Bewegung in die Aktie von ThyssenKrupp gekommen. Der Ausbruch aus dem Seitwärtstrend steht bevor. Im freundlichen Marktumfeld wird das Jahreshoch bei 24,65 Euro erneut attackiert.
Im Stahlbereich warten Anleger weiterhin gespannt auf ein Ergebnis der Fusionsverhandlungen mit Tata. Zuletzt stand allerdings eher der Rivale ArcelorMittal im Blickpunkt. Der Weltmarktführer hat gemeinsam mit der italienischen Marcegaglia für 1,8 Milliarden Euro das größte Stahlwerk Europas, Ilva, in Italien gekauft. Die Luxemburger starten damit die Konsolidierung und wollen das defizitäre Werk rasch zurück in die Gewinnzone führen. Für ThyssenKrupp wäre angesichts der anhaltenden Überkapazitäten auf dem Stahlmarkt eine Schließung aber wohl noch besser gewesen.
Schwung für die Marinesparte liefert zum Wochenauftakt dagegen eine Entscheidung in Norwegen. Bereits am Freitag hat das Parlament den Kauf von vier U-Booten im Wert von 4,33 Milliarden Euro gebilligt. Nachdem sich die norwegische Regierung bereits im Vorfeld auf Deutschland als strategischen Partner festgelegt hatte, winkt ThyssenKrupp hier nun ein Großauftrag. Für das Sorgenkind, das im vergangenen Jahr einen milliardenschweren Auftrag in Australien abgeben musste, ist das ein wichtiger Erfolg.
Dabeibleiben
Es bleibt dabei: Im Stahlbereich hängt alles davon ab, dass Konzernchef Heinrich Hiesinger eine gute Lösung für die Abspaltung der Sparte findet. Die guten Nachrichten aus der U-Boot-Sparte und das starke Chartbild sprechen derweil für den DAX-Titel. Gelingt die Tata-Fusion, ist ohnehin eine Neubewertung nötig. Kurse über 30 Euro sind dann realistisch. Der Stopp leigt weiter bei 19,50 Euro.