Nach enttäuschenden Zahlen ist die Aktie von ThyssenKrupp in der Vorwoche zweistellig abgestürzt. Die hohen Verluste und fehlende Erfolge beim Umbau sorgen für immer größere Verunsicherung bei den Anlegern. Angesichts der schwachen Bilanz hagelt es nun auch Kritik an der Millionen-Abfindung für den erfolglosen Ex-Chef Guido Kerkhoff.
„Sowohl die Höhe der Ausgleichszahlungen als auch die Höhe der künftigen Rentenbezüge sind aus Aktionärssicht nicht tragbar“, sagte Ingo Speich von Deka Investment der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). Kerkhoff hatte eine Ausgleichszahlung von knapp 6,4 Millionen Euro sowie weitere Zahlungen von 500.000 Euro erhalten. Am 1. Oktober hatte die bisherige Aufsichtsratschefin Martina Merz den Posten von Kerkhoff übernommen.
„Grundsätzlich ist zu sagen, dass der entstandene Aufwand überflüssig ist“, sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Thomas Hechtfischer, der WAZ. „ThyssenKrupp schwimmt nicht im Geld und aktuell kann ich nicht erkennen, was Frau Merz anders, besser oder schneller macht als Herr Kerkhoff.“
DER AKTIONÄR hat bereits vergangene Woche angemahnt, dass Merz nun liefern muss. Bislang hat sie noch keine Erfolge vorzuweisen, die Aussagen nach der Veröffentlichung der Zahlen waren enttäuschend. Operativ scheint keine Besserung in Sicht zu sein. Mutige Anleger können aber weiter auf einen hohen Verkaufspreis der Aufzugssparte setzen. Dann dürfte auch der ThyssenKrupp-Aktie wieder eine höhere Bewertung zugestanden werden.