Jetzt ist es offiziell: Der Großinvestor Cevian steigt nach fast zehn Jahren beinahe komplett beim Industriekonzern Thyssenkrupp aus. Bereits vor einem Jahr verkaufte Cevian schon einmal Aktien im großen Stil, jetzt trennt sich der Finanzinvestor nahezu komplett von seinen Anteilen. Die Aktie stand am Dienstag deshalb deutlich unter Druck (DER AKTIONÄR berichtete).
Im Zuge der regelmäßigen Portfolioanpassung reduzierte Cevian seine Beteiligung an Thyssenkrupp bis auf einen Restanteil von unter einem Prozent. Das teilte der Finanzinvestor am gestrigen Dienstag mit. 23,4 Millionen Aktien zum Preis von 5,15 Euro je Schein stehen nun zum Verkauf.
Vor einem Jahr sah die Lage noch anders aus. Zwar verkaufte Cevian bereits rund 43 Millionen Thyssenkrupp-Aktien und halbierte seinen Anteil am Unternehmen fast auf 7,9 Prozent. Dennoch versicherte die Investmentgesellschaft, Cevian bleibe einer von Thyssenkrupps größten Investoren. Innerhalb von zehn Jahren baute Cevian seine Beteiligung bei Thyssenkrupp zeitweise sogar auf bis zu 18 Prozent aus.
Der Rückzug von Cevian kam nicht völlig überraschend, langfristig dürfte sich an der Position Thyssenkrupps deshalb nichts ändern. Die Aktie pendelt derzeit knapp oberhalb der Fünf-Euro-Marke. Hält sie diese, steht einer Gegenbewegung nichts mehr im Weg. Trotz der günstigen Bewertung bleibt der MDAX-Titel eine Wette auf eine besser als befürchtet laufende Konjunktur. Kursziel des AKTIONÄR: 7,20 Euro.