ThyssenKrupp befindet sich im Wandel. Die Aufzugssparte soll an die Börse gehen oder verkauft werden. Zudem wird für den Werkstoffhandel eine Übernahme des Rivalen Klöckner & Co ausgelotet. Ebenfalls zur Diskussion steht, dass das Stahlgeschäft mit der deutschen Nummer 2 Salzgitter zusammengeführt werden soll.
Nach dem Platzen der Stahlfusion mit Tata Steel macht ThyssenKrupp Stahl wieder zum Kerngeschäft. Durch einen Zusammenschluss mit Salzgitter könnte dazu eine „Deutsche Stahl AG“ entstehen. Bereits in der Vergangenheit wurde eine solche Fusion immer wieder diskutiert, ein Bericht im Handelsblatt hat entsprechende Gerüchte in der vergangenen Woche wieder befeuert.
Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann hatte sich zuletzt bereits offen für Gespräche gezeigt. Der Vorteil: Die Gewerkschaften würden einem innerdeutschen Zusammenschluss deutlich positiver gegenüberstehen als der geplanten Tata-Fusion. Unstrittig bleibt ohnehin, dass eine Konsolidierung in der Branche überfällig ist, um sich gegen Billigimporte und abflauende Wirtschaft zu stemmen. Im Handelsblatt wird das Einsparpotenzial bei einer Fusion auf einen mittleren dreistelligen Millionenbereich beziffert.
Die Gerüchteküche bei ThyssenKrupp dürfte auch in den kommenden Wochen brodeln. Für eine nachhaltige Trendwende ist es aber entscheidend, dass der Konzern auch erste konkrete Ergebnisse beim Umbau liefert. Dann ist bei der niedrigen Bewertung durchaus mehr drin. Mutige Anleger spekulieren darauf, dass die Trendwende gelingt.