Wie erwartet musste ThyssenKrupp im ersten Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen. Zudem rechnet der Stahl- und Industriekonzern mit einer Eintrübung der Konjunktur. Positiv ist dagegen, dass die hohen Verwaltungskosten reduziert werden sollen. Zudem wurde die Prognose für das Gesamtjahr bestätigt – die Aktie legt im frühen Handel leicht zu.
Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) in den fortgeführten Aktivitäten ging im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Drittel auf 168 Millionen Euro zurück. Der Umsatz kletterte hier zumindest um 2,8 Prozent auf 7,94 Milliarden Euro. Unter dem Strich blieben 22 Cent je Aktie Gewinn – nach 13 Cent im Vorjahr.
Viele Herausforderungen
ThyssenKrupp bestätigte zwar die Prognose für steigende Gewinne. „Gleichzeitig nehmen aber konjunkturelle und politische Unsicherheiten zu“, warnte das Unternehmen auch. Ein Problem: Operativ schwächelte das Geschäft auf breiter Front. Die Autosparte rutschte in die Verlustzine, im Werkstoffhandel halbierte sich das Ergebnis. Beim Stahl war der operative Gewinn vor einem Jahr noch viermal so hoch und selbst die lukrative Aufzugssparte verdiente weniger als zuvor.
Um die Trendwende zu schaffen, will Konzernchef Guido Kerkhoff die Verwaltung straffen. Nach der Spaltung des Unternehmens – künftig soll es je eines für Werkstoffe und eines für Industriegüter geben – wird die Zahl der Vorstandsressorts auf je drei begrenzt. Bis zum Geschäftsjahr 2020/21 sollen die Verwaltungskosten so von 380 auf unter 300 Millionen Euro gesenkt werden. Diese hohen Kosten waren zuletzt einer der Hauptkritikpunkte von Investoren.
Abwarten
Die Probleme bei ThyssenKrupp sind vielseitig und schwer zu lösen. Wichtig ist allerdings, dass die Prognose bestätigt wurde. Dies gilt es nun in den kommenden Monaten mit besseren Zahlen zu untermauern. Aktuell bleibt das Chartbild aber auch nach den Zahlen äußerst trüb. Ein Einstieg bietet sich nicht an.