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Thyssenkrupp: Droht jetzt Ärger mit dem Bund?

Thyssenkrupp: Droht jetzt Ärger mit dem Bund?
Foto: Marcel Paschertz/Shutterstock
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Maximilian Völkl 25.05.2024 Maximilian Völkl

Die Zustimmung des Aufsichtsrats von Thyssenkrupp zum Einstieg des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky in der Stahlsparte hat für viel Kritik gesorgt. Die Arbeitnehmerseite fühlt sich übergangen und kündigte erbitterten Widerstand an. Künftig könnte sich auch der Bund einschalten, um ein derartiges Vorgehen zu unterbinden.

Das manager magazin berichtet unter Berufung auf Insider, dass die Politik darüber nachdenkt, einen Aufsichtsratsposten der Kapitalseite bei Thyssenkrupp mit einem Vertreter der Regierung zu besetzen. Dann könnte verhindert werden, dass der Aufsichtsratschef die Arbeitnehmerseite durch sein doppeltes Stimmrecht aushebelt. Siegfried Russwurm, der Chef des Kontrollgremiums hatte davon Gebrauch gemacht, um den Teilverkauf an Kretinsky durchzudrücken.

„Bund und Land wollen ihre Interessen gewahrt sehen angesichts der hohen Subventionen, die der Staat in den grünen Umbau von Thyssenkrupp investiert", zitierte das manager magazin einen Insider. Zuletzt hatte der Bund insgesamt zwei Milliarden Euro an Subventionen für den grünen Umbau der Stahlsparte bereitgestellt. Allerdings erscheint zumindest fraglich, ob die staatlichen Subventionen ausreichen, damit die Politik ein Anrecht auf einen Aufsichtsratsposten hat. Kretinsky selbst strebt für seine Investmentgesellschaft EPCG derweil ebenfalls einen Sitz im Aufsichtsrat an.

Im Umfeld von Thyssenkrupp hatten sich zuletzt die Zweifel an dem Stahldeal gemehrt. Der Kaufpreis für Kretinsky sei zu billig, lautet die Kritik. Auch die möglichen Stromlieferungen durch den Versorger Leag, der ebenfalls zu Kretinsky gehört, werden durchaus hinterfragt. Ob Thyssenkrupp dabei ausreichend grüne Energie bekommt und der Fokus auf einen Partner von Vorteil ist, ist keineswegs sicher.

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Es gibt viel Kritik an Thyssenkrupp. Nach den Arbeitgebern zweifelt nun offenbar auch der Bund an der Vorgehensweise. An der Börse kommt die Aktie ebenfalls weiter nicht in Fahrt. Ein Einstieg drängt sich hier nach wie vor nicht auf.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.

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