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Thyssenkrupp: Die Fronten verhärten sich

Thyssenkrupp: Die Fronten verhärten sich
Foto: Michaela Rehle/File Photo/Reuters
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Julius Stöhr 28.08.2024 Julius Stöhr

Der Konflikt zwischen den Arbeitnehmern und der Unternehmensführung bei Thyssenkrupp spitzt sich weiter zu. Kurz vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung hat die Führungsebene des Stahlkonzerns scharfe Kritik an den Arbeitnehmervertretern geäußert. Die Unternehmensspitze zeigt sich besorgt über das Verhalten und die Kommunikationsweise der Arbeitnehmerseite.

In einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme verurteilten die Führungskräfte insbesondere die emotional aufgeladene Rhetorik sowie gezielte, verletzende Angriffe und persönliche Anfeindungen. Diese würden die dringend notwendigen Entscheidungen zur Zukunftssicherung der Stahlproduktion in Duisburg und der gesamten Stahlsparte von Thyssenkrupp erheblich erschweren und verzögern. Zu den Unterzeichnern der Erklärung zählen unter anderem der Aufsichtsratsvorsitzende Siegfried Russwurm und Ursula Gather, die Leiterin der Krupp-Stiftung, dem größten Einzelaktionär des Unternehmens.

In dem Schreiben wurde auch betont, dass die Stahlsparte dringend notwendige Restrukturierungen benötige. Die Anteilseignervertreter im Aufsichtsrat unterstützen vollumfänglich die Maßnahmen von Konzernchef Miguel Lopez. Dieser plant angesichts der schwachen Nachfrage die Produktionskapazitäten zu reduzieren und das Stahlgeschäft in ein 50:50-Joint-Venture mit der Energieholding des tschechischen Milliardärs Daniel Křetínský auszugliedern. Die Arbeitnehmervertreter befürchten dabei den Verlust Tausender Arbeitsplätze. Sie äußerten sich zunächst nicht zu der jüngsten Erklärung der Unternehmensführung. Am Donnerstag sollen die Pläne im Aufsichtsrat der Stahltochter diskutiert werden.

Thyssenkrupp (WKN: 750000)

Der Streit zwischen Arbeitnehmern und Konzernspitze nimmt vorerst kein Ende und ist sinnbildlich für die vielen Baustellen bei den Essenern. Ein Einstieg drängt sich momentan beim MDAX-Titel nicht auf.

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