Es sah so gut aus: Die Aktie des Stahl- und Technologiekonzerns ThyssenKrupp schickte sich gerade an, ihren Seitwärtstrend zu beenden und nach oben auszubrechen. Doch die Krise in der Ukraine fordert ihren Tribut. Dazu kommen zwei Interviews, die die Anleger verunsichert haben.
Nach zwei Vorstandsinterviews mit teils negativen Tönen geben die Aktien gewaltig nach. Vor allem der Grundton der Aussagen von Vorstandschef Heinrich Hiesinger in der Rheinischen Post sei recht negativ gewesen, kommentierte ein Börsianer. Hiesinger hatte dort vor den negativen Konsequenzen gewarnt, falls die Ökostrom-Rabatte gestrichen werden sollten. In der Börsen-Zeitung bekräftigte Finanzvorstand Guido Kerkhoff zugleich unter anderem das grundsätzliche Bekenntnis zum Stahlgeschäft in Deutschland. Dazu sagte der Börsianer: Die meisten Aussagen hier seien nicht neu, klängen aber vorsichtig mit Blick auf das Stahlmarktumfeld und zugleich optimistisch mit Blick auf das Selbsthilfe-Potenzial des Konzerns.
Aus charttechnischer Sicht scheint es sich um eine klassische Bullenfalle zu handeln. Nachdem die Aktie mit einem Gap über den Widerstand bei 19,60 Euro ausgebrochen ist, gab es zunächst zahlreiche Anschlusskäufe, die auf eine Rallye gesetzt haben. Doch bereits in den vergangenen Tagen kam Skepsis über die Nachhaltigkeit des Ausbruchs auf. Und der Kurs bröckelte vor sich hin. Heute dann die Ernüchterung. Die Aktie bricht deutlich ein und notiert wieder unter dem Widerstand. Das Chartbild hat sich damit deutlich eingetrübt. Ein Neueinstieg drängt sich derzeit nicht auf.
(mit Material von dpa-AFX)